Paradise 48

RELBOK & RELBOK
Institut für Problemlösungen

Ruhrcity Terra


An das Büro
d. LIGA-Ministers für Verteidigung
Residenz-Minister
Reginald Bull

Solare Residenz
Terra Hall 364 II 12
Zimmer 1242

 

Freitag, 31. Mai 1306 NGZ

 

 

 

 

 

 

Betreff:

VORSCHLAG ZUR OPTIMIERUNG DER OMNITRÄGERSCHIFFE, ENTDECKERKLASSE

ANGEDACHTES ZIEL:

Vergrößerung der Ladekapazität, kürzere Umrüstdauer, erweiterte Möglichkeiten zur einsatzspezifischen Ausrüstung, Erhöhung des Beschleunigungsvermögens.

Sehr geehrter Residenz-Minister,

obwohl wir bereits mehrfach in unseren Studien auf die Entdeckerklasse eingegangen sind und über diesen bis dato schwersten Schifftyp der LFT nur positive Expertisen erstellen konnten, können wir nun doch mit einem Vorschlag aufwarten, mit dem diese Klasse noch zu verbessern wäre. Zwar wird die im Anschluss an diese Einleitung vorgetragene Idee im Grunde keine Sensation darstellen, da sie auf schon lange bekannten Möglichkeiten basiert, aber erst die Rückkehr der drei Kreuzer der SOL und der Durchbruch der LEIF ERIKSSON durch das Hayok-Sternenfenster, bei dem es auf jedes km/sec2 mehr an Beschleunigungsvermögen ankam, führten zu der Idee die Triebwerksleistung der ENTDECKER mit Boostern zu verstärken.

Anmerkung:
Das derzeitige Nonplusultra des Kriegschiffsbaus, wahrscheinlich in der gesamten lokalen Gruppe, ist z.Z. mit Sicherheit die Entdeckerklasse; wobei - man möge den Einwurf verzeihen - uns die Typenbezeichnung Entdeckerklasse für einen Kampfschiff-Typ noch immer ein Rätsel ist. Ob die neue Generation von Schlachtschiffen, die z.Z. auf ARKON III auf "Kiel" gelegt wird, die Entdeckerklasse zwar an Größe wohl übertreffen wird, diese dann aber auch an Qualität und Leistung übertreffen wird, ist noch fraglich.
Aber auch wenn mit der Entdeckerklasse wieder große, unglaublich kompakte, standfeste und schlagkräftig Großkampfschiffe auf Seiten der LFT in Dienst sind, stellt diese Klasse nicht den möglichen Schiffsbauhöhepunkt da. Die Endeckerklasse ist zwar eine bis ins kleinste ausgereifte Konstruktion, aber im Grunde konservativ. Die Gründe für die Abstriche an technisch möglichen Weiterentwicklungen waren jedoch weniger kaufmännisch bedingt, sondern als Antwort auf die derzeitige politisch Lage in der Milchstraße und die dafür erforderlichen Schiffstypen erfolgt.
Es waren weniger reine Monster an Feuerkraft von Nöten sondern mehr Trägerschiffe, die auch sonst ein möglichst breites Spektrum an Einsatzmöglichkeiten abdecken sollten. An reiner Feuerkraft bleibt die Endeckerklasse knapp hinter den letzten Baureihen der alten Ultraschlachtschiffe zurück, wobei Pläne aus der Zeit des NEI existieren, nach denen die Kompaktbauweise der Ultraträgerschiffe konsequent auch auf die normale Ultraschlachtschiffklasse angewandt werden sollte um diese reinen Schlachtschiffe damit entscheidend zu verbessern. Die Pläne wurden jedoch nicht mehr umgesetzt.

Grundvoraussetzung für diesen Vorschlag:

In der unteren Hälfte der Entdecker werden in unmittelbarer Nähe des Pols vier Andockplätze eingerichtet.
Diese vier Dockplätze sind im Viereck angeordnet, wobei der untere Pol des Mutter-schiffes genau im Mittelpunkt des Vierecks liegt. Bei diesen Dockplätzen handelt es sich jedoch nicht um die bei der Entdeckerklasse üblichen Hangars, die ein vollständiges Einschleusen erlauben, sondern nur um, wie in der arkonidischen Flotte üblich, halbkugelige Einbuchtungen in der Schiffshülle.
Diese Einbuchtungen sind für das Andocken von Kreuzern der
100m Æ -Klasse gedacht, können aber dazu noch für jegliche auf diese Öffnung zugeschnittenen anderen Ausrüstungen genutzt werden. Diese, die ähnlich wie bei den MERZ-Raumern auf die jeweiligen angenommen Einsatzbedingungen ausgelegt sind, können genormt auf den Tendern der Sonderflotte ENTDECKER zur Verfügung gehalten werden.
Die vier Dockbuchten können je nach Bedarf zur Mitnahme von Sondereinrichtungen (z.B. Zusatzimpulstriebwerke, zusätzliche Geschütze, Vorratsbehälter, Aufenthaltsräume, Hangars, Magazine, Tanks, Großaggregate, Aufnahme von Kreuzern usw. usw.) benutzt werden.


Leif Eriksson - Zeichnung copyright Reiner Castor


Für den Durchbruch durch das Sternenfenster wären diese Dockbuchten sicher als Standort für weitere Photonenstrahltriebwerke interessant gewesen, welche die ERIKSSON näher an die Beschleunigungswerte des arkonidischen Schlachtschiffes KARRIBO herangebracht hätten... und somit die Zeitspanne für die beiden Schiffe bis zum möglichen Eintritt in den Hyperraum verkürzt, und alle damit verbundenen Gefahren reduziert hätten.
Die durch den Umbau im untern Polbereich entstehenden Platzprobleme können durch eine Verlegung von Teilen der Bestände an kleineren Beibooten in den Galeriehangar gelöst werden.
Unser Vorschlag für den Betrieb unter normalen Einsatzbedingungen wäre jedoch eine Belegung dieser Dockbuchten mit vier Beibooten vom Typ der ehemaligen SOL-Kreuzer. Allein Kreuzer mit Protonenstrahltriebwerken können die von uns angedachte Funktion erfüllen.

So möchten wir dazu weiter vorschlagen, eine neue Klasse von 100 m Kreuzern (Projekttitel NEW-STAR Klasse) in Auftrag zu geben. Diese als reine Beiboote für die ENTDECKER-Klasse ausgelegten Kreuzer wären bis auf wenige Abweichungen quasi baugleich mit den Kreuzern der SOL. Die ursprünglichen 100 m Kreuzer der SOL (PLANETEN-Klasse) wurden beim Besuch der SOL in der Milchstraße im Jahre 425 NGZ gegen die damals neueste Baureihe ausgetauscht. Die genaue Klassifikation der damals verwendeten Leichten Kreuzer, ob STÄDTE-, Staaten-, Planenten- oder Star-Klasse, konnte von uns noch nicht ermittelt werden.
Diese mit Ringwulst- und Protonenstrahltriebwerken versehenen Schiffe koppeln in den Dockbuchten unter dem Heck der jeweiligen ENTDECKER-Einheit an. Dabei fliegen sie mit dem Heck in die Bucht ein und verankern sich dort mechanisch wie energetisch. Der Ringwulst liegt dabei auf der Außenhaut des Mutterschiffes. Die im Wulst installierten Triebwerke verfügen pro Aggregat über je eine Düsenöffnung auf der Ober- und Unterseite des Rings. Eine dritte Öffnung in der Wulstmitte ist unnötig, denn diese veralterte Steuerfunktion kann vollständig von den energetischen Umlenkfeldern übernommen werden

Mutterschiff und Kreuzer werden steuerungstechnisch verbunden. Die Zentrale der Trägereinheit besitzt damit vollen Zugang zu allen Funktionen des Kreuzers. Sollte es nun auf eine äußerst hohe Beschleunigung des Mutterschiffes ankommen, werden die Triebwerke der Kreuzer gezündet und tragen zur Fortbewegung der Trägereinheit bei. Berechnungen haben ergeben, dass vier Kreuzer das Beschleunigungsvermögen des Mutterschiffes um ca. 40 km/sec2 vergrößern können, solange das Schiff in Richtung des oberen Schiffspols beschleunigt.

Durch diese Art der Ankopplung stehen jedoch nicht nur die Triebwerke der Kreuzer zur Fortbewegung zur Verfügung, sondern gleichzeitig noch die auf der oberen Kugelhälfte angebrachten Geschütze dieser Einheiten. Entsprechend gruppiert handelt es sich immerhin dabei um 5 Transformkanonen vom Kaliber 2000 GT. D.h. es sind im Normalfall 20 weitere Geschütze vorhanden. (Wie die Geschütze - auch im Hinblick auf den Betrieb der Triebwerke - genau konfiguriert werden können, muss noch durchgerechnet werden. Wahrscheinlich können nicht alle Kanonen auf einer Kugelhälfte platziert werden). Diese Art der Nutzung von Beiboot-Armierungen sind in der arkonidischen Flotte schon seit der Einführung der ATLANTIS-Klasse gang und gebe.

Es hat allerdings auch Versuche gegeben, die Triebwerke der Beiboote für das Mutterschiff zu nutzen. Diese schlugen jedoch allesamt fehl oder brachten nur unbefriedigende Ergebnisse. Laut letzten Berichten nutzen die arkonidischen Schlachtschiffe der 1500 m Klasse die Gravohubtriebwerke des in der oberen Polhälfte eingedockten 200 m Kreuzers ebenfalls in Notsituationen zur Beschleunigung. Durch die Natur des Gravohubabtriebes, der für jede Schiffgröße spezielle Spezifikationen - wie Abstand und Stärke des Hamiller-Punktes - erfordert, ist es nur sehr schwierig möglich zwei unterschiedliche metagravantriebe aufeinander einzustellen. Es muss ein gemeinsames Schwerkraftzentrum angepeilt werden, da sich die unterschiedlichen H-Punkte sonst gegenseitig stören würden. Obwohl der metagravantrieb des 200 m Kreuzers aufs äußerste belastet wird, kann er selbst bei perfekter Abgleichung mit dem Antrieb des Mutterschiffes nur ca. 10 km/sec2 zur Beschleunigung beitragen, da er seine Energien in einen viel weiter entfernten Wirkungsbereich senden muss als für Schiffe seiner Größe sonst üblich. Da hierbei ein ungeheurer Energieverbrauch und Materialverschleiß stattfindet, wird nur der obere Kreuzer im Notfall zur Fortbewegung in eine Hauptrichtung herangezogen. Diese Umstände, die Probleme beim Abgleichen, sowie die für das Kreuzertriebwerk nötigen weiteren Lücken in den Schirmstaffeln lassen keine bedeutende Nutzung der metagrav-Antriebe von angekoppelten Beibooten zu.

Wenn jedoch, wie von uns empfohlen, Kreuzer mit dem scheinbar veralterten Protonenstrahltriebwerk im Heck eines Trägerschiffes verankert werden, sehen die Dinge ganz anders aus. Diese Triebwerke müssen nicht mit dem metagrav-Block der Muttereinheit synchronisiert werden und sie arbeiten dazu noch innerhalb der Schirmstaffeln. Somit ergeben sich die von uns hier angeführten Möglichkeiten, die Klasse der Omniträgerschiffe leicht zu verbessern bzw. für vorgesehene Einsätze zu optimieren.

Allgemein ist allerdings noch anzumerken, dass in letzter Zeit Vorschläge und Testreihen in den Konstruktionsbüros der galaktischen Werften für einigen Diskussionsstoff sorgen. Darin geht es um Triebwerkskonstruktionen, die den Ruf des metagrav-Antrieb als optimales Fortbewegungsmittel für Raumfahrtzeuge stark in Frage stellen. Es wird interessant zu beobachten sein, was hier die Zukunft noch bringen wird.

Mit freundlichen Grüßen

Relbok & Relbok,
seit 2460 a.Z. Ihr Partner für alle Arten von Analysen


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Letztes Update dieser Seite am 26.02.2006