ATLAN
Lepso-Trilogie
BAND 1
Eine Betrachtung
von
Andy Schmid |
|
ATLAN
Band 1 der
Lepso-Trilogie:
"Totentaucher"
Wim Vandemaan
Taschenbuch
Art.Nr.: 71003
ISBN-10: 3-89064-486-4
Glanzsoftcover
336 Seiten
9 EUR
Oktober 2006
|
Kurz nach der Einstellung der ATLAN-Heftserie wurde bekannt, dass
die in Erkrath ansässige Firma FANTASY PRODUCTIONBS (FanPro)
unter der Leitung von Werner Fuchs die Lizenz für eine neue ATLAN-Taschenbuchserie
bekommen hat.
[Bekannt geworden ist die Firma durch die Herausgabe des PERRY RHODAN-
Sammelkartenspiels (SKS) im Jahre 1996. Somit hat die Firma schon
einmal gut mit VPM zusammengearbeitet. Immerhin ein kleines Trostpflaster
für alle Fans.]
Die Handlung sollte aber nicht am beendeten Lordrichter-Gesamtkonzept
anschließen, sondern zurückgehen in die Zeiten der alten
USO - zurück zu den klassischen USO-Abenteuern der ATLAN-Heftromanserie,
welche sich mit den ATLAN-Jugendabenteuern abwechselten.
Der Handlungsrahmen der "Lepso-Trilogie" spielt im Jahr
3102 - also in der großen zeitlichen Lücke zwischen den
PERRY RHODAN-Heftromanen Nr. 399 und 400. Die Exposé-Redaktion
wird weiterhin
Michael Marcus Thurner übernehmen, daneben schreiben noch die
Autoren Wim Vandemaan (Hartmut Kasper) und Christian
Montillon (Christoph Deuter) mit. Die Titelbildgestaltung
übernimmt für alle drei Bände Arndt
Drechsler. Wenn die Serie gut ankommt, wird es weitere Trilogien
geben.
Titelbild und Aufmachung:
Das Taschenbuch macht einen optisch sehr schönen Eindruck. Der
ATLAN-Schriftzug ist an die der klassischen Serie angelehnt, geht
vom gelblichen Farbton ins Bläuliche und wird schwarz unterlegt.
Darunter in weiß der Titel des Romans und der Autor in einem
schwarzen Kreis.
Das Motiv zeigt nicht Atlan (wie fan es für den ersten Band einer
neuen Trilogie erwarten würde), sondern den Topsider Chrekt-Chrym,
einen der Handlungsträger des Romans. Im Hintergrund sieht man
den Planeten Lepso und einige Topsiderraumschiffe. Der Kopf des Topsiders
ist eindeutig einem irdischen Leguan angelehnt. Es ist ein albinotisches
Wesen mit weißer Schuppenfarbe und roten Augen (ein arkonidischer
Topsider?).
Arndt Drechsler hat sich sehr viel Mühe gegeben und ihm ist ein
außerordentlich gutes Motiv gelungen.
Die Rückseite gibt einen kleinen Überblick in die Handlung
des Romans. Hier wurde der neue "Schulz-Atlan" verwendet,
mit dem ich mich ja gar nicht anfreunden kann. Sicherlich eine Vorgabe
von VPM, schließlich wird dieses Motiv ja auch auf der ATLAN-Homepage
und dem Flyer "Die Welt des Atlans" verwendet.
Einen Werkstattbericht
über die Entstehung des Titelbildes findet fan im Internet.
Illustrator:
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Arndt Drechsler wurde 1969 in Hof
geboren.
Seine Begeisterung für Science Fiction begann mit der TV-Serie
»Raumschiff Enterprise« im frühen
Kindesalter. Über den Band »Zeitsplitter«,
in dem Alfred Kelsner Stories von PERRY RHODAN-Altmeister William
Voltz illustrierte, wurde der Kontakt zum Perryversum hergestellt.
Seit PERRY RHODAN Band 1100 gehört er zu den Lesern.
Seine erste Illustration erschien im BASTEI-Verlag mit dem SF-Buch
»Hilfe, die Aliens kommen!«. In den folgenden Jahren
arbeitete er für die Verlage HEYNE, ARENA, UEBERREUTHER,
SCHNEIDER und BERTELSMANN. |
Sein Einstieg bei PERRY RHODAN als Zeichner begann mit dem ATLAN-Hardcover
("Blaubände") Band 23: "Die Goldene Göttin"
im Jahre 2003. Titelbilder für die ATLAN-Miniserien folgten (die
erste mit Heft Nr. 17 "Aufruhr auf Narukku" des Lordrichter-Zyklus;
weitere folgenden im Dunkelwelt- und Intrawelt-Zyklus. Für den
Flammenstaub-Zyklus hat er dann alle Titelbilder bis zur Einstellung
mit Heft Nr. 60 kreiert).
Mehr Informationen zu Arndt Drechsler auf der PERRY RHODAN Homepage
hier.
Das Buch besteht aus Prolog, drei Teilen und dem Epilog. Ergänzt
wird es durch ein kleines Who is Who, einer erweiterten Fassung des
Hauptpersonenkästchens aus der Originalserie (bzw. den PERRY
RHODAN-Heften).
Während man in der neuen (sehr kurzlebigen) ATLAN-Heftserie auf
dieses Kästchen ganz verzichtete, wird es im vorliegenden ATLAN-Taschenbuch
auf zwei Seiten erweitert! Ob das nun nur bei diesem ersten Taschenbuch
so ist, um den Einstieg zu erleichtern, oder ob es in den folgenden
beiden Romanen auch der Fall sein wird, werden wir sehen. Schlecht
fände ich es nicht :-)
Das Druckbild des Buches ist klar und sauber, die Schriftgröße
sehr angenehm. Der Autor wird mit Bild und kurzem Lebenslauf vorgestellt.
Rein vom äußerlichen her macht das Buch auf mich einen
sehr guten Eindruck!
Autor:
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Der Autor des Debütromans der neuen Taschenbuchtrilogie
ist Wim Vandemaan. Hinter diesem Pseudonym
versteckt sich niemand anderes als Hartmut
Kasper.
Die Vorstellung in Band 1 der Lepso-Trilogie gibt folgende
Auskunft über Hartmut Kasper: geboren 1959 in Wanne-Eickel,
hat sich den Lesern des PERRY RHODAN Kosmos mit zwei ATLAN-Heftromanen
vorgestellt. Neben William Voltz haben ihn im Bereich der Science
Fiction die Autoren Iain Banks, Philip K.
Dick, M. John Harrison, Robert Sheckley und die Brüder
Arkadi und Boris Strugatzki am meisten beeindruckt. Außerdem
liebt er nach wie vor Comics-besonders in der Übersetzung
von Erika Fuchs und Uwe Anton. |
Bekannt ist mir der Autor vor allem durch seinen Auftritt auf dem
Weltcon 1999 und de PERRY RHODAN-Tag in Erlangen 2001, wo er mit seinem
hervorragenden Vortrag über Spurensuche im Weltall begeistern
konnte.
Seit dem Jahr 2001 hat Hartmut Kasper mit der Nr. 34 die Betreuung
des PERRY RHODAN-Journals von Klaus Bollhöfener übernommen,
welches seit dem Jahr 1998 alle vier Wochen in den Heftromanen erscheint
und in dem vor allem Berichte über Raumfahrt, Astronomie und
neue wissenschaftliche Erkenntnisse erscheinen.
Er verfasste auch die populärwissenschaftlichen Anhänge
zu den PERRY RHODAN-Lemuria - Taschenbüchern sowie Essays für
das im HEYNE-Verlag erschienene Jahrbuch »Das Science-Fiction-Jahr«.
Als Autor "Wim Vandemaan" tritt Kasper mit der Veröffentlichung
seines ersten ATLAN-Heftromans Nr. 40 "Gefangen im Himmelsnetz"
(Intrawelt-Zyklus) in Erscheinung. Mit ATLAN-Heft Nr. 55 "Entscheidung
auf Extosch" des Flammenstaub-Zyklus' folgte sein nächster
Roman.
Zu den aktuell erscheinenden Posbi-Krieg-Taschenbüchern steuerte
er eine in Kurzgeschichtenform aufgemachte »Führung durch
das Whistler-Museum von Terrania« bei.
Den Vornamen WIM, die niederländische Kurzform für »Wilhelm«,
wählte er in Gedenken an William Voltz. Über die Beweggründe
für die Wahl seines Pseudonym-Nachnamens ist nichts bekannt.
Ein Interview mit Hartmut Kasper kann fan auf der PERRY RHODAN Homepage
hier
nachlesen.
Das Rückencover des Romans gibt folgende Auskunft über
den Inhalt des Romans:
"Das 32. Jahrhundert ist
eine unruhige Epoche in der Geschichte der Menschheit. Das Solare
Imperium hat sich von den Schrecken des Dolan-Krieges noch nicht
vollständig erholt. Aus den Trümmern des alten Sternenreiches
sind neue Staaten hervorgegangen, neue Zweckbündnisse und Koalitionen.
Die Lage ist unübersichtlich und gespannt wie nie zuvor. Atlan
und seine United Stars Organisation - kurz USO genannt - versuchen
Ordnung in das Chaos zu bringen und dem angeschlagenen Solaren Imperium
eine verlässliche Stütze zu sein.
Einer der Brennpunkte ist Lepso, die Freihandelswelt. Hier treffen
sich Individuen aller Art - und darüber hinaus aus unbekannten
Zivilisationen, von denen selbst der unsterbliche Arkonide Atlan
noch nie gehört hat. Hier werden Informationen ausgetauscht,
die nirgends anders zu erhalten sind; hier werden
Geschäfte abgewickelt, die gegen jedes geltende Gesetz verstoßen
...
Orbana, Hauptstadt von Lepso, ist eine Welt für sich. Ein einzigartiger,
monströs-phantastischer Mikrokosmos voller Wunder, dunkler
Abgründe und rätselhafter Phänomene.
Im März 3102 strahlt ein Trividsender von Lepso eine sensationelle
Sendung aus: die Aufzeichnung einer Menschenjagd in den Straßen
Orbanas. Der Gejagte ist kein anderer als Atlan selbst, der Lordadmiral
der USO. Aber bald zeigt sich, dass die Hetzjagd auf ihn nur das
Vorspiel war zu einer weit größeren Bedrohung. Aus den
Tiefen der Vergangenheit und einem uralten Krieg taucht eine Macht
auf, die die labile Balance zwischen den galaktischen Mächten
aus dem Gleichgewicht bringen und so das Gesicht der Milchstraße
für immer verändern könnte. Kein Wunder, dass einige
der besten USO-Agenten in den Einsatz gehen ..."
Handlung des Romans:
Atlan ist durch die spektakuläre Trivid-Sendung natürlich
klar, dass er nach Lepso gelockt werden soll. Trotzdem begibt er sich
in Verkleidung ins Firingsystem und nimmt mit dem ortsansässigen
USO-Agentenpaar, dem Marsianer Olip a Schnittke und dem Topsider Chrekt-Chrym
Kontakt auf. Gemeinsam gelingt es ihnen, den Leichnam von Atlans Doppelgänger
in Besitz zu bringen.
Die Obduktion der Leiche ergibt, dass es sich um einen Arkoniden unbestimmten
Alters handelt, der mit Hilfe eines symbiotischen Lebewesen das Aussehen
Atlans angenommen hatte. Ein Tyarez, so der Name dieser Lebensform,
legt sich wie eine zweite Haut um seinen Träger und verleiht
ihm ein langes Leben.
Atlans Extrasinn erkennt diese Lebensform. Eine Dekade der arkonidischen
Geschichte erzählt von dem Krieg der Fünfzig, dem Aufstand
mehrerer Fremdvölker, die sich gegen die Herrschaft der dekadenten
Arkoniden auflehnten.
Die Tyarez waren an diesem Krieg beteiligt, ohne Partei ergriffen
zu haben. Um mehr Informationen zu erhalten, setzt Atlan den Topsider
Chrekt-Chrym ein. Dieser ist ein Mutant und beherrscht die Gabe des
"Totentauchens" - er kann die die letzten Gedanken eines
Toden erfassen. Bei dem Arkoniden
kommen aber nur die Stichworte "Zwein", "Festung"
und "Camouflage" zutage.
Chrekt-Chrym und der Marsianer Olip a Schnittke machen sich daran,
sämtliche Einrichtungen Lepsos abzuklappern, die "Camouflage"
im Namen haben.
Atlan trifft sich derweilen mit dem Herrscher von Lepso, dem Thakan.
Normalerweise ein Strohmann des Staatlichen Wohlfahrtsdienstes (der
Geheimpolizei von Lepso), muss Atlan feststellen, dass der aktuelle
Thakan mehr in petto hat. Sein Gesicht ist entstellt von Lashat-Pocken,
und er ist Träger eines Glückskäfers - wie Ronald Tekener
ist er ebenfalls einer der wenigen Menschen, die auf dem verbotenen
Planeten Lashat ihr Glück suchten.
Nach dem Besuch erhält Atlan eine weitere höchst interessante
Einladung - Tipa Riordan, die Piratenkönigin, bittet zum Gespräch.
Bei ihr ist auch der Hökerer, ein humanoides Wesen, welches Atlan
gegen ein ganz besonderes Entgelt ein tyarezisches Artefakt überlässt.
Auf Tipas Vorschlag lässt
es der Arkonide mit dem Gegenstand per Transmitter zur versteckten
Welt der unabhängigen Wissenschaftler von Kopernikus bringen.
Dort versucht man, sein Geheimnis zu lüften.
Der Gegenstand entfaltet sich schließlich, entzieht dabei sämtliche
Wärmeenergie den in seiner Umgebung befindlichen Objekte. Plötzlich
stoppt das Artefakt seine Aktivität und faltet sich wieder zusammen.
Nach diesem Erlebnis, jedoch ohne neue Erkenntnisse, kehren Atlan
und Tipa nach Lepso zurück.
Bei seiner Rückkehr erfährt Atlan Neues über den toten
Arkoniden. Dessen Genanalyse weist ihn als Zewayn aus dem Kahsurn
da Onur aus. Außerdem wird festgestellt, dass Zewayn anscheinend
seit fast tausend Jahren nicht mehr gealtert ist - ein Nebeneffekt
der Symbiose mit dem Tyarez. Daneben
wurde Chrekt-Chryms Wohnung zerstört und seine Mitbewohner sind
verschwunden. Ein Beweis, dass die Tätigkeit des USO-Agenten
aufgedeckt wurde.
Während der Topsider und Altan den Wohnkelch der da Onur aufsuchen,
forscht a Schnittke weiter nach den verschiedenen "Camouflage"-Institutionen.
Als er einem Hinweis nachgeht, der ihn von einem Anwaltsbüro
"Camouflage" in ein gesperrtes Arial führt, dem sogenannten
"Gelände", wird er von einem Mutantenpaar überwältigt
und unter Kontrolle gebracht.
Atlan und Chrekt-Chryms bringen nur zu Tage, dass es in der Geschichte
der da Onur einen dunklen Fleck gibt: vor ca. 1100 Jahren verschwanden
acht Familienmitglieder, die seither als die "Namenslosen"
gelten. Einer davon dürfte Zewayn gewesen sein. Während
des Rückflugs erhalten sie ein Notsignal von a Schnittke. Der
Agent stürzt sich unter Hypnose von einem Selbstmordturm. Atlan
kann nur noch seine Leiche auslösen. Chrekt wendet seine Mutantengabe
an und findet wage heraus, was geschehen ist. Während Atlan dem
Hinweis auf das"Gelände" nachgeht, kümmert sich
Chrekt um das Begräbnis seines Partners.
Atlan betritt das "Gelände" welches Eindringlinge durch
eine erhöhte Schwerkraft und ein Feld, das den Geist träge
und müde macht, abwehrt. Dank seines Extrasinns kann Atlan jedoch
den Kern des Gebietes erreichen. Dort trifft er auf Wesen, die wie
energetisch geladene Gelatine wirken. Von ihnen erfährt er, dass
vor langer Zeit ein Tyarez-Schiff einen angeschlagenen Dolan nach
Lepso brachte. Vor kurzem waren zwei weitere Schiffe aufgetaucht,
die sich in einem kurzen Kampf gegenseitig zerstörten. Eine Rettungskapsel
konnte sich aber absetzten. Mit dieser Kapsel muss wohl Atlans Doppelgänger
nach Lepso gekommen sein.
Atlan trifft sich ein weiteres Mal mit Tipa Riordan - auch der Hökerer
ist wieder mit von der Partie. Atlan händigt ihm das Artefakt
aus und berichtet von seinen neuen Erkenntnissen. Daraufhin gibt der
Hökerer einen Hinweis auf einen Arzt, der etwas mit einem Dolan
zu tun haben könnte. Dieser Spur möchte Atlan folgen. Als
er den Treffpunkt schon verlassen hat, bemerkt er, dass die ganze
Zeit ein Paar in ihrer Nähe war, welches auf die Beschreibung
der Mörder von a Schnittke paßt. Er kehrt um und kommt
gerade rechtzeitig dazu, als das Mutantenpaar einen Angriff auf Tipas
Piratenhorte startet. Dabei wird einer von Tipas Leibwächtern
entführt. Tipa erhält kurz darauf zwar eine Lösegeldforderung,
stellt aber durch ihren parabegabten Wesir fest, das der entführte
Leibwächter nicht mehr zu retten ist.
Der Thakan nimmt mit Atlan Kontakt auf. Er sagt ihm zu, das er den
Staatliche Wohlfahrtsdienst nun komplett aus der Sache heraushalten
wird. Atlan dankt ihm; doch als er dessen Residenz verlässt,
wird er überraschend von dem Mutantenpaar angegriffen. Diese
bekommen Atlan fast unter ihre Kontrolle,
als der Konsul des Imperiums Dabrifa erscheint und die beiden tötet.
Trotz seiner Maske scheint der Konsul genau zu wissen, wer er ist.
Daher vermutet Atlan, dass er nicht nur der Konsul, sondern auch der
Chef des Geheimdienstes Dabrifas auf Lepso ist. Atlan vermutet, dass
die Mutanten von ihm
gesendet worden sind und er sie geopfert hat, um vor Atlan wie dessen
Retter dazu stehen. Ihm wird klar, dass der Konsul nach Höherem
strebt. Nur was dieses höhere Ziel ist, ist Atlan noch unklar.
Gemeinsam gehen Atlan und Chrekt-Chrym nun den Hinweisen des Hökerers
nach. Sie finden das Behandlungszelt des Arztes, der tatsächlich
ein schwer verletztes Exemplar der lebenden Schiffe der Zeitpolizei
hat, einen Dolan! Atlan sucht die Leichen der Exkutoren, welche den
Dolan steuerten.
Chrekt-Chrym taucht in diese ein. Er erfährt, dass der Dolan
seinen Herren, den Zeitpolizisten, bei einem Kampf gegen Feinde verlor.
Mit Hilfe der Tyarez landete er auf Lepso, wo die Exekutoren schließlich
verstarben. Der Arzt entfernte die meisten technischen Geräte
aus seinem Leib und verkaufte sie.
Daher auch die Spur des Hökerers.
Durch den Geist der verstorbenen Exekutoren erfährt Atlan, wo
die Rettungkapsel der Tyarez gelandet ist.
Nun werden auch die Zusammenhänge mit Dabrifas Konsul klar.
Die Mutanten des Konsuls brachten die bisherigen Erkenntnise um die
Tyarez durch Folterung des Leibwächters Tipa Riordans zu tage.
Darauf hin will der Konsul einen dieser Tyarez in seine Gewalt bringen,
um mit ihm Langlebigkeit zu erlangen und Dabrifa ebenbürtig zu
sein. Da er selbst aber nicht weiterkam, inszenierte er den Überfall
auf Atlan. Durch ein sehr hochwertigen Abhörmittel seines Geheimdienstes
ist er nun im Besitz der nötigen Informationen. Als Atlan dies
erkennt, finden sie beim Verlassen des Zeltes die Trümmer ihres
Gleiters vor. Sie müssen sich von Tipa abholen lassen. Als sie
den Raumhafen endlich erreichen, ist es schon zu spät. Hilflos
müssen sie zusehen, wie sich ein Raumschiff in den Himmel erhebt.
Es ist scheinbar arkonidischer Bauart, beginnt jedoch dann mit einem
Entfaltungsprozess, den Atlan bereits einmal an dem Artefakt beobachten
konnte.
Es ist das Tyarezraumschiff und noch während des Energieentzug
über dem Raumhafen verschwindet es im Weltall.
Fazit:
Die beiden ATLAN-Hefte aus Hartmut Kaspers Feder kenne ich nicht,
daher war dieser Roman für mich das erste Werk seiner schriftstellerischen
Laufbahn. Kasper beweist sich als sehr guter Kenner der PERRY RHODAN-
und ATLAN-Serie. Er liefert eine sehr farbenfrohe Schilderung des
Planeten Lepso und seiner Bewohner. Er spart nicht an kleinen Hinweisen,
Anekdoten und Verknüpfungen zu alten Schauplätzen und Figuren
des PERRY RHODAN-Universums. Dabei hat er wirklich tolle Ideen, den
Schauplatz Lepso mit exotischen Aliens zu beleben. Man hat glatt das
Gefühl, er selbst wäre dort gewesen. Insgesamt schafft Hartmut
dem ganzen Roman eine sehr dichte Atmosphäre, mit immer wieder
interessante, facettenreiche Charakteren. Der Lesefluss wird eigentlich
nicht langweilig - einzig einen richtiger Cliffhanger vermisse ich
in dem Roman. Atlan ist am Ende nicht viel weiter als am Anfang. Zwar
weiß er etwas mehr, aber nicht wirklich viel.
An sich mag ich ja keine Thriller- oder Agentenromane. Von den alten
USO-Romanen um Ronald Tekener und Sinclair M. Kennon habe ich nur
einen Bruchteil gelesen. Daher weiß ich auch nicht, welches
der ganzen Völker Hartmut nun erfunden hat und welche er aus
der Serie übernommen hat. Auf jeden Fall ist es eine Vielfalt
exotischer Völker, die den Handlungsschauplatz Lepso so interessant
machen.
Die Handlung weiß zu fesseln, gerade durch das geschickt eingebaute
Geheimnis um das Volk der Tyarez. Neu ist die Idee mit diesen symbotisch
lebenden Häuten sicherlich auch nicht, aber sehr
spannend aufgebaut.
Die liebevoll gestalteten Figuren sind von den Hauptdarstellern bis
zu den Nebenrollen sehr überzeugent ausgearbeitet. Ich war richtig
traurig, das der kleine Marsianer a Schnittke sterben musste und der
Topsider Chren-Chrym letztendlich den Dienst bei der USO quittierte.
Sehr schön auch die Dialoge mit Atlans Extrasinn, der Auftritt
von Tipa Riordan, den Piraten und den Wissenschaftlern des Planeten
Newton. Hartmut lässt seine Figuren sehr menschlich erscheinen;
sie dürfen fluchen und schimpfen (zum Beispiel Atlan über
Imperator Dabrifa), zeigen Trauer, Gefühle und viel Humor.
Man merkt, dass sich der Roman sich an ein erwachsenes Publikum wendet.
Sei es nun die explizite Darstellung von Gewalt oder der häufige
Sex in den Romanen. Ob das nun von FanPro so vorgegeben wurde oder
ob das vom Autor selbst kommt, kann ich noch nicht sagen. Das ist
eigentlich auch einer
der etwas negativen Punkte dieses Romans.
In beiden Fällen wäre etwas weniger mehr gewesen, und ich
bin bestimmt nicht prüde (wer mich kennt,
weiß das). Aber gut, vielleicht wollte Hartmut einfach all die
Jahre für uns aufholen, in denen uns die anderen PR-Autoren solche
Sachen vorenthalten haben.
Wollen wir mal hoffen, dass Hartmut nicht all seine sexuellen Fantasien
in diesen Buch auslebte (wie ein User des Galaktischen Forums vermutete)
;-).
Sehr schön fand ich dagegen die ganzen Zitat oder Hinweise auf
andere Literatur oder Film und Fernsehen. Alle habe ich vermutlich
gar nicht entdeckt, aber vier auf jeden Fall:
-
Das Tannhäuser Tor stammt aus einem Roman von Phillip K.
Dick - anscheinend ist Hartmut genauso ein Fan dieses Autors wie
Uwe Anton (dieser brachte ein ähnliches Zitat in PR-Heft
Nr. 2351). Oder Kasper ist ein Fan von Uwe Anton ;-).
-
Den Ursprung des Satzes "Die Macht war stark in Ihm"
brauche ich ja wohl nicht weiter erklären
-
und auch der Starlight Twist mit den typischen Bewegungen kennt
jeder SF-Fan aus der deutschen
Kultserie "Raumpatrouille Orion".
-
Und die Gabe des Totentauchen selbst hat sicherlich seinen Ursprung
in dem Film "The Sixth Sense" mit Bruce Willis. Der
Satz "Sie bemerken erst nicht, dass sie tod sind...."
stammt auf jeden Fall aus dem Film.
Sicherlich gibt es mehr noch mehr solcher Anspielungen und Zitate;
mal sehen, was andere Fans noch finden.
Lustig auch die Namen der Handlungsträger.
Den Marsianer Olip a Schnittke gibt
es bestimmt im wirklichen Leben, und er wird Oliver Schnittke heißen,
oder? In jedem Fall ist es bei dem Raumschiffskipper Mamczak
so, welcher noch echte Bücher liest. Hier wurde Sascha Mamczak
aus dem HEYNE-Verlag ein literarisches Denkmal gesetzt (er ist unter
anderem für die Betreung der bisher erschienenen PERRY RHODAN-Taschenbuchserien
verantwortlich). Sicherlich gibt es auch hier noch mehr lustige und
liebevoll gemeinte Verballhornungen realer Personen, die ich alle
gar nicht durchschaut habe.
Allein der "Who is Who"-Kasten am Anfang des Romans ist
ein Sammelsurium verrückter Namen, teils haben die Personen nur
ganz kurze Auftritte im Roman. Leicht hätte man dieses Glossar
auf eine Seite der für den Roman relevanten Personen reduzieren
können, aber so macht es den Leser viel neugieriger auf den Roman.
Decaree Farou - Atlans attraktive Sekretärin
gibt mir etwas Rätsel auf. Bekannt ist sie mir durch die Comic
Serie "Unser Mann im All", wo sie ca. ab Heft Nr. 2 als
ständige Begleiterin von Atlan in USO-Einsätze geht (gezeichnet
von Marco di Simone):
Hier (noch ohne Nachnamen) ist sie eine USO-Spezialistin im Range
eines Majors, Atlans ständige Begleiterin und im Notfall auch
Stellvertreterin als Kommandantin von Quinto-Center.
Die Handlungszeit der Perry-Comics läßt sich schwer datieren,
da sich die Comcis bereits mit Ausgabe Nr. 15 vom Kanon der Rhodan-Serie
verabschiedeten. Die Pop-Art-Perrys wurden von Dirk Hess irgendwo
zwischen den PERRY RHODAN-Heftromane 399/400 einsortiert.
Hanns Kneifel übernahm den Charakter der Decaree später
auch als Nebenfigur in einzelne seiner Romane, die tatsächlich
alle im 25. Jahrhundert spielen, z.B. TB 355 "Die Pflanzenkaiserin".
Dieses Taschenbuch spielt in den Jahren 2399-2400; hier heißt
Decaree mit Nachnamen Moonthorne.
Auch in den ATLAN-Romanen, welche in den Jahren 2406-10 spielen, kommt
sie vor allem in Kneifel-Romanen sehr oft vor (z.B. ATLAN Nr. 31 Decaree
- Lordadmiral Atlans persönliche Sekretärin).
In Hartmut Kaspers Roman klingt es fast so, als ob es sich genau um
diese Decaree handeln würde; allerdings hat sie einen anderen
Nachnamen: "Farou" (oder zwischenzeitlich
verheiratet? - Anm. Joe). Es dürfte sich also nur um den
gleichen Vornamen handeln, obwohl die Beschreibung genau auf die alte
Decaree passt - Zufall? Oder trägt die Gute ein eiförmiges
Geheimnis mit sich herum?
Mal sehen, ob sich das Team um Michael Marcus Thurner dabei etwas
gedacht hat.
Schade eigentlich, das keine altbekannten USO-Agenten einen Einsatz
hatten (z.B. Tekener). Allerdings war das lepsodische Agentenduo so
schön geschildert, dass dieser Umstand keinen Abbruch tut. Leider
werden beide Charaktere im nächsten Band nicht mehr mitspielen.
Schade! Aber, dass Protagonisten wie Olip auch sterben können,
macht den Roman spannender und realistischer.
Sehr schön fand ich auch die "Bekehrung" des Topsiders
zum christilichen Glauben. In der Serie ein Tabuthema und eine wohl
einmalige Sache. Chrekt-Chrym entpuppt sich am Ende des Romans als
Doppelgagent; dies erínnerte auch an Figuren aus Pilliph K.
Dicks Romanen.
Alles in allem ein sehr spannender, mit viel Liebe zum Detail geschriebener
Roman. Ich kann ihn nur empfehlen! Es lohnt sich wirklich.
Ich bin schon sehr gespannt, ob der Neuling im PERRY RHODAN Team,
Christian Montillion, dieses Niveau halten kann. Gerade im Bezug auf
den Humor von Kasper wird es bestimmt sehr schwer.
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