PERRY RHODAN

Der Posbikrieg

BAND 1


Eine Betrachtung
von
Andy Schmid

Cover Lepso-Trilogie #1 "Totentaucher"

Perry Rhodan
Band 1 des
Posbikrieg-Zyklus:


"Das gestrandete Imperium"

Michael Marcus Thurner

HEYNE-Taschenbuch

Broschiert
380 Seiten
Preis: 6,95 Euro
ISBN: 3453532627
Erschienen:
November 2006

Mit dem "Posbi-Krieg" erscheint nun der vierte Taschenbuch-Kurzzyklus bei Heyne. Nach dem dreibändigen "Pan-Thau-Ra" Tradepacks, kehrt die Perry Rhodan-Redaktion wieder zurück zu den Vorgängern "Andromeda", "Odyssee" und "Lemuria" und publiziert diese Geschichte wieder in sechs Teilen. Anscheinend kam das Konzept der Dreiteiler nicht so gut an.

Wie schon bei den vorangegannen Minireihen wird auch diesmal ein beliebtes Thema der Perry Rhodan Serie aufgegriffen:
Die Posbis.
Doch nicht nur das, auch die Laren werden diesmal ein Rolle spielen, was die Sache um so spannender macht.
Die Romane spielen im Jahr 2343 - also in der Zeitlücke zwischen Perry Rhodan Heft Nr. 2299 und 2399. Die Exposés liefert Robert Feldhoff, die Romane werden von Michael Marcus Thurner, Leo Lukas, Cathrin Hartmann, Hubert Haensel, Frank Böhmert und Uwe Anton geschrieben.
Der Anhang wird wieder von Hartmut Kasper gestaltet und beschreibt passend zum Thema eine Führung durch das Wistler-Museum.
Die Titelbildgestaltung übernimmt diesmal nicht Oliver Scholl, sondern ein Kollege von ihm:
James Clyne.


Titelbild:

Über den Illustrator finden sich folgende Informationen im Taschenbuch:

James Clyne studierte zunächst Kunst und Malerei und später Industriedesign, bevor er Mitte der 90er Jahre begann, Figuren und Kulissen für
Computerspiele zu entwickeln. Seit 1997 arbeitet er als Illustrator in Hollywood, unter anderem für Filme wie KRIEG DER WELTEN, POSEIDON, CHARLY UND DIE CHOCOLADENFABRIK, der POLAREXPRESS und MINORITY REPORT.

James Clyne Das Titelbild der ersten Romans sagt mir gar nicht zu. Vom Stil her erinnert es stark an Bilder von Ralph Voltz; anscheinend ist dieser Stil in Amerika sehr verbreitet.
Was sieht fan auf den Bild?
Zwei, drei Kugelraumer, die sich gegenseitig rammen ... im Hintergrund Felsengebirge, in das anscheinend
Stationen integriert sind.
Ein recht armseliges Bild, es passt überhaupt nicht zu dem Inhalt des Romans.
Es verwundert mich, dass die Redaktion das angenommen hat und auch, dass James Clyne keine bessere Arbeit abgeliefert hat.
Wer im Internet etwas surft und Werke von ihm sucht, der weiß, dass er es besser kann.
Gerade bei den Titelbildern haben sich die Verantwortlichen für die Taschenbücher immer sehr bemüht - diesmal anscheinend nicht :-(
Mal sehen, wie die anderen Tibis dieses Zyklus ausschauen werden.

Abgesehen davon lässt sich das Layout sehen.
Mit silbener Prägeschrift, hell und dunkelgrau bis blau gehaltenen Farben ist der Umschlag ein echter Hingucker!
Das Schriftbild im Romaninnern ist auch sehr angenehm.


Handlung des Romans:

An Bord der LEIF ERIKSSON II erreichen Perry Rhodan, Mondra Diamond und Startac Schröder am 05.April 1343 den Planeten Rundron. Dieser Planet wurde eigens für den Kontak mit der LFT von den Posbis eingerichtet. Das Trio wird von dem Posbi Vhomeze empfangen und durch die Anlage geleitet.

Doch noch ein weiterer Gast hat sich auf dem Planeten eingefunden:

Lotho Keraete,
der Bote von ES.

Dieser teilt Perry Rhodan mit, das ein Überwachungs-system der Superintelligenz ES in der Galaxis IC 5152 (s. Abb.) meldet, das ein unbekanntes Zweigvolk der Menschheit in Gefahr ist.

Die Galaxis IC 5152

Die Abkömmlinge der Terraner werden von keinem Geringeren als den Posbis angegriffen. Da ES weiterhin in seiner Mächtigkeitsballung abwesend ist und Lotho andere Aufträge hat, soll Perry Rhodan diesen Menschen gegen den Posbis beistehen. Lotho stellt ihnen die beiden Posbis Nano Alluminiumgärtner (einen Historiker und Fan von Vittorio do Schwanst) und den wortkargen Drover (einen Kampfposbi) zur Seite. Zusammen mit Mondra, Startac, dem Mattenwilly Sommerblum und den zwei Posbis tritt er mit Hilfe einer "Silberkugel" der Querionen die Reise nach IC 5152 an. Dieses Transportmedium wird ihm (zusammen mit einer zweiten Kugel für die Rückreise) von Lotho zur Verfügung gestellt. Somit kann Perry Rhodan trotz erhöhter Hyperimpedanz die mehr als 5 Millionen Lichtjahre nach IC 5152 überbrücken, wo 30 Milliarden Menschenabkömmlinge um ihr Überleben kämpfen.

Als Perry Rhodan und seine Begleiter am Zielplaneten eintreffen, werden sie von den beiden jungen Soldaten Li und Lester beobachtet. Das junge Pärchen sieht, wie die Silberkugel landet und sich auflöst, so dass nur die Passagiere übrigbleiben. Bei einem der Fremden glaubt Li eine Ähnlichkeit mit Perry Rhodan zu erkennen (welchen sie aus dem Geschichtsunterricht kennt); als sie aber die beiden Posbis sehen, bekommen sie Panik. Beide rennen zu ihrem Gleiter zurück und schlagen Alarm.

Startac Schroeder ist von der Reise mit der Silberkugel gesundheitlich stark angeschlagen. Obwohl ihm sein Raumanzug körperliche Unversehrtheit attestiert, fühlt er sich unwohl und krank. Er ortet kurz Li und Lester, bevor sich diese in einer Herde von einheimischen Tieren verstecken und danach fliehen. Nano hört derweilen den Funk in der Umgebung ab, während Perry Rhodan den Tornister mit der zweiten Silberkugel in einem Astloch eines Baums versteckt. Startac geht es immer schlechter; Mondra und der Mattenwilly Mauerblum kümmern sich um ihn. Im Fieberwahn macht Startac eine Spontanteleportation und kommt im Gleiter von Li und Lester heraus. Er hört, wie beide über Funk Alarm schlagen und dann zurückbeordert werden. Bevor er entdeckt wird, sammelt er alle Kräfte und springt nochmals.

Während dessen werden Perry Rhodan und seine Gruppe von alteranischen Soldaten gefangen genommen.Die Gruppe wird in das "Festwerk" , das Hauptgebäude des alteranischen Geheimdienstes Alter-X, gebracht und getrennt verhört.
Natürlich erkennt man Perry Rhodan, doch er wird für einen Posbi-Doppelgänger gehalten. Staatsmarshall Michou leitet Rhodans Verhör. Er glaubt Rhodans Geschichte nicht, schon allein deswegen, weil er keinen eiförmigen Zellaktivator hat. Als Rhodan ihn auf seinen Zellaktivatorchip und dessen 5-D-Strahlung hinweist, greift Michou zu drastischen Mitteln.
Er lässt ein Nervengas in die Kammer strömen und setzt Rhodan diesem aus. Zwar neutralisiert Rhodans Zellaktivator das Gift, trotzdem ist Rhodan stark angegriffen. In diesem Zustand prüft Michou Rhodan ein weiteres Mal - er spricht ihn in der altterranischen Sprache ENGLISCH an. Rhodan antwortet instinktiv ebenfalls in seiner Muttersprache.
Das überzeugt Michou, dass er den echten Rhodan vor sich hat. Zusammen mit Mondra wird er dem Regierungschef Ismael Anton vorgeführt. Die Posbis und der Mattenwilly bleiben in Gewahrsam.
Anton ist über die Vergangenheit seiner Vorfahren gut informiert und erzählt Perry und Mondra nun die Geschichte seiner Welt:

Im Jahr 2409 gerät ein Konvoi aus 12 Raumschiffen mit terranischen Siedlern auf dem Weg zu ihrer neuen Kolonialwelt in einen gewaltigen Hyperraumsturm. Durch einen Tryortan-Schlund werden sie in die ferne Galaxis IC 5152 (eine Zwerggalaxie der Lokalen Gruppe, Typ Ir - im Sternbild Indianer) versetzt, wobei eins der Schiffe verloren geht. Schwer angeschlagen gelingt dem Rest der Siedlerflotte die Notlandung auf einem Planeten.
Etwas mehr als zwei Drittel der Siedler und Besatzungsmitglieder (insgesamt mehr als 500.000 Terraner) überleben. Sie nennen die neue Welt Altera und deren Hauptstadt Neo-Tera.
Die Menschen sitzen auf Altera fest und haben keine Möglichkeit, Kontakt mit der Milchstraße aufzunehmen, denn in Ambriador behindern hyperenergetische Besonderheiten die Verwendung jeglicher 5D-Technik. Transmitter, Transitionstriebwerke und Transformkanonen funktionieren in dieser Galaxie nicht.

Mit der Zeit spaltet sich die Bevölkerung in drei Gruppen.
Die Besatzung der Raumschiffe, meist asiatischen Ursprungs, nennen sich Han und sehen sich als Führungsriege. Die Siedler nennen sich Bürger und akzeptiereren weitgehendst den Führungsanspruch der Han. Einige wenige Unzufriedene nennen sich die "Anderen" - hauptsächlich sind es Trümmerleute: Menschen, die unter schlechten Bedingungen täglich die Wracks der Raumschiffe nach Wiederverwertbarem durchsuchen. Ihre schlechten Lebensbedingungen fördern den Unmut über die Hochnäsigkeit der Han, welche den Bürgern unter anderem auch wichtige Versorgungsgüter verweigern und horten.
Durch diese Umstände bricht zwangsweise eine Revolution aus; es kommt zum Kampf, welcher sich erst nach hohen Verlusten beruhigt. Durch die schlechte Versorgungslage kommt es zu Hunger, Not, Krankheiten und Elend.

Eine neue Generation wächst heran, unter sich auch die Gruppe "Alteras Söhne" entwickelt. Diese besteht aus Kindern beider Gruppierungen, der Han und der Bürger. Mit zunehmendem Alter schaffen sie es, auch politisch Einfluss zu nehmen. Zwar behalten die Han ihren Führungsanspruch, dennoch verbessern sich die Bedingungen der Menschen und die Kolonie wächst.
Jahre des Aufbaus folgten, die Reste der Siedlerraumschiffe werden beseitigt (nur deren untere Polschüsseln, die tief in der Erde versunken sind, bleiben bestehen und bilden die Kerngebiete der Stadt Neo-Tera), der Planet nach und nach erschlossen und besiedelt.
Nach langer Zeit der Isolation beginnt auch wieder der Aufbruch zu den Sternen. Die terranissche Vergangenheit ist nicht vergessen, allerdings wird die Raumfahrt durch die hyperphysikalischen Gegebenheiten von erschwert. Ein Fernflug in die Heimat ist bis dato nicht möglich.
Die Menschen nennen ihre neue Galaxis Ambriador.

Natürlich bleibt die Begegnung mit anderen Völkern nicht aus, aber ein intensiver Handel entwickelt sich nicht. Als Zweitnamen erhält IC 5152 den Namen "Magnet-Galaxis", denn durch die ständigen Hyperraumstürme und deren Tryortan-Schlünde wurden und werden immer wieder Trümmer, Planetenteile und auch Raumschiffe in die Kleingalaxis gezogen.
Dadurch gibt es ein Vielvölkergemisch in Ambraidor.

Im Jahr 4930 (die alte Zeitrechnung wurde beibehalten; dieses Jahr entspricht dem Jahr 1343 NGZ) sieht die Aufteilung von Ambraidor wie folgt aus:
Die Westside wird von den Alteranern bewohnt.
In der Eastside tummelt sich ein Völkergemisch, in dem unter anderem auch Kartanin und Maahks zu finden sind.
Die Northside wird von den Posbis beherrscht. Diese wurden rund 1100 Jahre vor den Menschen in diese Galaxis versetzt. Obwohl bei ihnen die Hassschaltung noch aktiv sein müsste, verhielten sie sich stets neutral und eigenbrötlerisch. Sie griffen weder jemanden an, noch wollten sie groß Kontakt.
In der Southside schließlich haben sich Laren niedergelassen. Diese verhalten sich den anderen Völkern gegenüber sehr herablassend und stolz. Es gab sogar mal eine Zusammenkunft von Alteranern, Posbis und Laren zur Entwicklung eines Fernflugtriebwerks, doch dieses Treffen scheiterte an der
Sturheit der drei beteiligten Vöker.

Vor 36 Jahre begann dann der plötzliche Angriff der Posbis auf alle Lebewesen der Galaxis. Warum und wieso dies plötzlich passierte, ist noch nicht klar. Als vor 12 Jahren die Hyperimpedanz einsetzte, wurden die Bewohner Ambraidors davon nicht so hart getroffen, weil sie wegen der unmöglichen hyperphysikalischen Bedingungen dieser Galaxis sowieso Low-Technik verwendeten. Einen Syntron zu entwickeln, war ihnen zum Beispiel nicht möglich; ebenfalls funktioniert keine Transformkanone in dieser Galaxis. Mit dem Eintreten der Hyperimpedanz ist das Phänomen der Tryortan-Schlünde verschwunden.

Startac Schroeder erwacht nach seiner Ohnmacht in freier Natur. Er hat sich von den Strapazen einigermaßen erholt und springt zurück zu dem Landeplatz ihrer Ankunft. Hier findet er Spuren der Verhaftung seiner Freunde - jedoch ortet er keine Menschen in der Umgebung. Er geht zum Baum, in dem Perry Rhodan die zweite Silberkugel versteckt hat. Als er in das Astloch greift, um sie zu bergen, wird er von einem Paralysestrahl getroffen. Die Silberkugel wurde von Staatsmarshall Michou gefunden und gegen das Paralysegerät ausgetauscht. Somit befindet sich nun die zweite Silberkugel und der Teleporter Startac Schroeder in dessen Gewalt. Da er Regierungschef Anton und Perry Rhodan nicht traut, behält er beide Informationen für sich. Er hat vor, bei passender Gelegenheit selbst die Regierung zu übernehmen.

Perry Rhodan, Mondra und Ismael Anton befinden sich mittlerweile auf den Flug ins Kanton-System. Dieses System ist ein strategisch wichtiges Ziel im Krieg gegen die Posbis, denn auf dem Planeten Kanton befindet sich ein großes Vorkommen an Hyperschwingquarzen. Dementsprechend heftig sind die Angriffe der Posbis auf die alteranische Verteitigung. Als die Gruppe das System erreicht, versucht Perry Rhodan mit einem Funkanruf an die Posbis, den Kampf zu beenden. Doch die Roboter reagieren auf keines seiner Argumente, sie überrennen die Systemverteidigung. Rhodan und seinen Verbündeteten bleibt nur die Flucht.

Auch Altera wird von einer kleinen Einheit Posbischiffen angegriffen. Diese wird jedoch mühelos abgewehrt. Als das Trümmerstück eines Fragmentraumers den HÜ-Schirm des Festwerks trifft, nutzt dies Startac zur Flucht. Er bringt seinen Raumanzug in Besitz und kann durch den Fluss Teragonda fliehen. Trotzdem ist er geschwächt, denn Michou hat versucht, ihn mit Pychopharmaka umzudrehen und einen Gefolgsmann aus ihm zu machen.
Ismael Anton wurde bei dem Angriff auf Kanton schwer verletzt, daher übernimmt Michou nun die Regierungsgewalt nach Rhodans Rückkehr. Geschickt spannt er Rhodan als Medienereignis in seine Machtergreifung ein; vorerst kann er sich nicht dagegen wehren, weil er von Michou abhängig ist. Er stellt Rhodan und Mondra unter Arrest.

Auch Li und Lester wurden im Festwerk verhört, nach Michous Machtergreifung aber freigelassen. Es gelingt ihnen, zu Rhodan vorzudringen und ihm die Familienchronik von Lester Familie - den Donnings - zu übergeben. Nun kann sich Rhodan ein richtiges Bild der Alteraner und ihrer Entwicklung machen, denn die Donnings waren seit der Notlandung immer an maßgeblichen Ereignissen des Planeten beteiligt. Mal für die bestehende Regierung, mal auf der anderen Seite, dann wieder neutral, stets jedoch mitwirkend.
Perry Rhodan kann sich an Richard Donning erinnern, welcher ein Teamkamerad von Brazo Surfat war. Li und Lester wollen Rhodan unterstützen, weil sie durch das Verhör im Festwerk den Glauben an ihren Vorgesetzten Michou verloren haben. Auch Startac Schröder stößt per Teleportation zu Rhodan. Doch die Wiedersehensfreude währt nur kurz, denn ein Großangriff der Posbis auf Altera steht bevor. Michou läßt Rhodan auf die Orbitalstation Triangolo 001 holen.

Staatschef Michou gibt sich siegessicher. Die komplette Heimatflotte Alteras steht zur Verteitigung bereit, genauso wie seine Geheimwaffe "Tiger", die er entwickeln ließ. Diese ist in die Abwehrforts des Planeten eingebaut. Als die Fragmentraumer immer zahlreicher im System erscheinen, wird auch ihm mulmig. Der Einsatz von "Tiger" - einer Röhrenstrahlkanone, welche in die Schutzschirme der Posbis Lücken "ritzt" und sie somit angreifbar macht, kann die Wende des Kampfes nicht bringen. Schnell bemerken die Posbis, von welchen Raumstationen die Gefahr ausgeht und konzentrieren ihr Feuer auf diese. Der Untergang scheint nahe.

Rhodan nimmt inzwischen per Funk Kontakt zu Mondra auf. Mit Hilfe von Li, Lester und Startac dringen diese in das Festwerk ein und befreien die beiden Posbis und den Mattenwilly. Nano kennt als Historiker zahlreiche alte Funkkodes seiner Verwanden - er lässt ein wahres Funkfeuerwerk auf die Angreifer los, welche diese total verwirren. Dadurch gelingt es der Heimatflotte der Alteraner, die Posbiinvasion zu verhindern.

Rhodan und Michou gehen einen Pakt ein. Da Regierungschef Anton weiterhin im Koma liegt, wird Michou das alteranische Imperium leiten. Rhodan und seine Begleiter können sich frei bewegen, allerdings hält der neue Staatschef die zweite Silberkugel als Pfand zurück. Damit hat er eine Rückversicherung, das Rhodan erst in die Milchstraße zurückgekehrt, wenn das Posbiproblem gelöst ist.


Fazit:

Der erste Teil des Posbizyklus hat mir sehr gut gefallen.
Michael weiß genau, wie er Spannung im Roman aufbauen muss. Häppchenweise schildert er durch die Chronik der Familie Donning, wie das alteranische Imperium entstanden ist. Sehr schön auch die unterschiedlichen Rollen, welche die Nachfahren Richards Donning im Laufe der Zeit spielen! Abwechselnd dazu dann die Reise und Ankunft von Rhodan in Ambriador. Hier wechselt die
Erzählebene dann von Gegenwart und Vergangenheit hin zu den aktuellen Ereignissen dieser Galaxis und den Hauptprotagonisten des Romans.

Startac Schröder kann einem leid tun; er muss in diesem Roman viel aushalten und ist meist der Dumme. Aber auch Rhodan muss erkennen, dass es nicht leicht ist, ein Messias zu sein. Dafür wird er nämlich gehalten - zumindestens als Retterfigur.
Dagegen spielt Mondra absichtlich die Naive, um zum richtigen Zeitpunkt ihre Trümpfe auszuspielen.
Auch Staatsmarshall Michou ist alles andere als ein gewöhnlicher Gegner. Man kann als Leser seine harte Linie nachvollziehen, muss dem aber natürlich nicht zustimmen.
Hier sind Michael Marcus Thurner sehr schöne Charakterportraits gelungen.
Einzig die beiden Posbis blieben nach sehr guter Einführung recht farblos, waren sie doch zum Großteil der Handlung des Romans in Gewahrsam. Nun gut, vielleicht werden sie in den kommenden Romanen noch ausführlicher in Erscheinung treten.

Ob sich der Autor gerne aus dem TV inspiereren lässt?
Man könnte es glauben. Richard Donning erinnert stark an McGyver, wenn man ihn nachsagt, dass er mit Klebstoff, Reißzwecken und Bindfaden ganze Raumschiffantriebe flicken kann.
Die Beschreibung der Reise mit der Silberkugel erinnert stark an den Durchgang eines Stargates in der gleichnamigen Fernsehserie.
Und die geniale Lösung Rhodans, die Posbis mittels alter Funksprüche zu verwirren, hatten wir in ähnlicher Form auch schon mal beim Abwehrkampf des Raumschiff Enterprice gegen die Borgs.
Aber vielleicht schaue ICH auch zuviel TV ;-)

Die Beschreibung, wie sich dieser Teil der Menschheit innerhalb der letzten 2000 Jahre entwickelt hat, ist auf jeden Fall sehr gelungen. Teils fühlt man sich etwas in die Zeiten des Solaren Imperiums zurück versetzt, wenn die Alteraner mit ihren lindgrünen Uniformen in den Einsatz gehen. Dass ihre technische Entwicklung (und auch die der anderen Völker) etwas stehen blieb, ist durch die hyperphysikalischen Umstände der Galaxis Ambriador sehr gut erklärt. Sehr gespannt bin ich in diesem Fall schon auf den Folgeroman, wenn es dort um die Laren geht. Damit geht die PR-Redaktion auf einen lang geäußerten Wunsch der Leser ein, wiedermal etwas über dieses Volk zu berichten!

Geärgert hat mich eigentlich nur ein Flüchtigkeitsfehler Michaels, der aber auch dem Lektorat der Redaktion durchgegangen ist.
Michael erwähnt eines der Bücher, welches die Terranischen Siedler mit nach Altera brachten:
Hoschpians Chronik des 22. Jahrhundert. Vorausgesetzt, damit ist derselbe Hoschpian gemeint, von dem wir seit Heft 1800 lesen, kann dies nicht ganz sein.
Denn Hoschpian ist ein Pseudonym von Yart Fulgen (welcher erst 1115 NGZ geboren wurde - siehe Perry Rhodan Heft 2012)! Und dieser lebte 2409 n. Chr. noch gar nicht, als die Siedlerraumschiffe verunglückten. Solche kleinen Fehler sind mir bei Michael schon öfters aufgefallen - z.B. in dem Atlan Heft Nr. 50, wo er Atlan erwähnen lässt, dass sein Zellaktivator in Form einer Galaxienspirale aus seinem Körper verschwindet, falls er stirbt. Doch da diese Handlung zwischen den Romanen 1799 und 1800 spielt, dürfte Atlan diese Information noch gar nicht haben. Denn die ersten Zellaktivartorträger, bei denen dieses Phänomen beobachtet wird, sind Mila und Nadja Vandeemar, und die sterben in einem Roman um die Nr. 1860 rum.
Aber davon abgesehen bringt Michael natürlich richtig kleine Schmankerl - zum Beispiel haben die Terraner auch eine Ausgabe von "Tran-Atlans erstaunlichen Abenteuern", natürlich in der Erstausgabe der Castorübersetzung :-)

Alles in allem ein sehr gelungener Auftakt.
Das richtige Posbi-Feeling hat sich bei mir noch nicht eingestellt. Die Positronisch-Biologischen Roboter waren in diesem Roman nur Randfiguren, weil es die alteranische Welt einzuführen galt. Trotzdem freue ich mich auf den nächsten Roman und bin sehr gespannt, wie es weitergeht!


Interessiert dich auch Andys Besprechung von Band 5 "Der Posbi-Krieg"?


Letztes Update am 31.03.2007