Paradise # 49

Rezension:

Elizabeth A. Lynn


Die Winterfestung

Cover "Die Winterfestung" /Elizabeth A. Lynn)

 

zum Inhalt:

Tornor Keep, die Festung, die das Land seit Jahrhunderten gegen Angriffe aus dem Norden gesichert hat, ist gefallen. Col Istor, der Anführer eines Südländer-Heeres, hat die Festung gestürmt und ihren Herrn Athor getötet. Ryke, einem der ehemaligen Hauptmänner Athors, bleibt nichts anderes übrig als in Col Istors Dienste zu treten. Dieser hat nämlich den Prinzen Errel in seiner Gewalt. Zwar rettet Ryke damit Errels Leben, doch der Prinz muss fortan den Hofnarren für Col Istor spielen.
Etliche Monate später kommen Boten nach Tornor. Der Herr der Festung im Süden, Beret Einauge, bietet Col einen Waffenstillstand an. Ryke ahnt, Col wird dieses Angebot zwar annehmen, aber den Waffenstillstand spätestens im Frühling brechen. Er sieht in dem Boten eine Möglichkeit Tornor zusammen mit Errel zu verlassen. Schließlich werden die Boten, der Grüne Clan, von keinem Menschen angegriffen.
Tatsächlich erklären die beiden Boten Norres und Sorren sich mit dem Fluchtplan einverstanden.
Die Boten sind unterwegs in den Süden, in eine Enklave, die nur derjenige erreichen kann, der den Weg dorthin kennt. Ryke, der sich erst allmählich bewusst wird, dass die Boten Frauen sind, die zusammenleben, versteht nicht, was Errel daran fasziniert.
Als sie in der Enklave ankommen, treffen sie auf Van, der die Enklave leitet. Van scheint in seinem früheren Leben ein Dieb gewesen zu sein und Ryke ist ihm gegenüber misstrauisch.
Doch so schön der Frieden und das Leben in der Enklave auch ist, Tornor ist sowohl Rykes als auch Errels Heimat – und so reiten die beiden nach Tornor, unterstützt von den Bewohnern der Enklave, um die Feste zu befreien.



BEWERTUNG:

Dass dieser Roman mit dem "World Fantasy Award" ausgezeichnet wurde, kann alles und kann auch nichts bedeuten. In diesem Fall jedoch ist der Preis berechtigt.
Mit "Die Winterfestung" legt die Autorin einen sehr ungewöhnlichen Fantasy-Roman vor. Er beginnt dort, wo die meisten Romane enden – nach der Eroberung der Feste.
Und auch die Charaktere sind alles andere als gewöhnlich. Col Istor ist zwar der Schurke, der am Ende des Romans natürlich erledigt wird, aber er ist eher grau als schwarz. Und diese Grauzeichnung findet sich auch bei den anderen Handlungsträgern. Wenn man sich nach den ersten Seiten an den wunderbaren, detaillierten Stil der Autorin gewöhnt hat, findet man sich schnell in die Charaktere hinein.
Der einzige Makel des Romans: Er ist zu schnell am Ende.
Da noch zwei Romane folgen werden, hatte der Rezensent eigentlich gedacht, dass nach der beschaulichen Schilderung der Enklave (im Mittelteil des Romans, der sich doch etwas in die Länge zieht) und des waffenlosen Kampfstils der Aufbruch erfolgt und die Eroberung von Tornor erst in den nächsten Bänden geschehen wird. Tja, dem ist nicht so.
Kaum sind die Helden aufgebrochen, schwupps haben sie auch schon die Feste erobert... und der Roman klingt zwar mit mehreren wichtigen Entscheidungen aus, aber ob diese die weiteren Bände tragen werden? Hm.
Irgendwie hat man den Eindruck, die Autorin wollte unbedingt ganz, ganz schnell fertig werden. Und das trübt dann doch den guten Eindruck, den man bis dahin vom Roman hat.

Fazit: Ungewöhnliche Fantasy, gegen Ende jedoch arg hastig erzählt.
Wertung: 10 Punkte
Rezensent: Christian Prospero Spließ

 

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Letztes Update dieser Seite am 13.09.2002