Thema

Independent Music for Space-Pilots

THE PSYCHEDELIC AVENGERS

"and the curse of the universe"

Music inspired by
PERRY RHODAN

vorgestellt von

Christian Spließ ("Prospero")


Produziert von Timo Lommatzsch & Sven Missullis

Indigo CD 4274-2

Label: fünfundvierzig (LC 08759)

Cover ""and the curse of the universe"

Vier Zeichnungen von Christiane Lieke ("Wintermute") zu 4 Tracks der CD in der TCE-Galerie

Zwei Songs als mp3's online

Ab sofort findet ihr auf http://www.psychedelicavengers.de unter der Rubrik "Sounds" zwei komplette Songs der aktuellen The Psychedelic Avengers CD "...and the curse of the universe" als mp3-Dateien zum freien Download.
Ausserdem gibt es mp3 pre listening Files zu fast allen Songs des Albums.
Desweiteren gab es einige Updates und Ergänzungen bei den Reviews und den Links zu diversen Sci-fi und Musik Pages.
Wir wünschen einen angenehmen Flug ...

Bei den beiden mp3 Songs handelt es sich im einzelnen um:

  • "In which young space pilot Lex Hunter finds out that a beta booster sound system, two teenage psycho nymphs from Bebulas 5, three orgasmatron pills and zero gravity can make a pretty good party"
    Ein fast schon klassizistischer neo Alien E-Rock Track, welcher auf zerbrochenen Beats sanft umschmeichelnd ins orgastische Nirvana schwebt.
    Gut informierte Quellen der Neuen USO behaupten zu wissen, das es sich hierbei um einen akustischen Mitschnitt der Nacht handelt, welche die Mascantin Ascari da Vivo zusammen mit Perry Rhodan in der Calditischen Sphäre in Tradom verbrachte. In dieser Nacht soll der "Sternenbastard" Kantiran da Vivo-Rhodan gezeugt worden sein.
  • "The curse of the universe"
    Ist das jetzt schon Cyber-Filk oder doch eher eine klassiche Filk Ballade?
    Auf jeden Fall ein kleines melancholisches Space Opera Juwel, getragen von akustischen Gitarren, Weltraumwinden und der wunderschönen Stimme unseres Erzählers. Und während die doppel Sonne von Veneris Prime langsam in der Blutsee versinkt, wissen wir das für die freie Galaxis alles verloren scheint.

Quelle: Timo Lommatzsch von den Psychedelic Avengers

Willkommen zu einem Sci-Fi B-Movie, in dem Raumschiffe durch den Asteroidengürtel von Jugon jagen, auf dem Planeten Vistar 7 das lang vergessene transdimensionale Raum-Zeit-Tor entdeckt wird, der Pilot Lex Hunter durch eben dieses auf den Planeten der untoten, vampirischen lesbischen Teenager-Königin gerät und decterianische Blut-Dämonen fürchterliche Rache nehmen.

Man ahnt es, das ist mal wieder einer der Filme, in denen die Handlung mehr oder weniger zweitrangig, dafür der Ausschnitt der Hauptdarstellerin sehr wichtig ist.
"The Psychedelic Avengers and the curse of the universe" heißt dieser Film – wobei ... strenggenommen ist es ja gar kein Film, es ist auch kein Soundtrack zu einem B-Film sondern ein Konzeptalbum, zu dem die "Rächer" (engl. avenge) eine skizzenhafte Handlung im Booklet der CD entworfen haben.
An die zwanzig Künstler der Independent-Szene haben sich unter dem Projektnamen The Psychedelic Avengers zusammengefunden und dieses eher untypische SF-Musik-Album entworfen und bei Indigo herausgebracht.
Unter anderem sind On Trial, Liquid Sound Company, Colour Haze, The Electic Pimp und Sebastian Horn von den Bananafishbones dabei – vielleicht erinnert man sich noch an den Hit "Come to sin" oder an "Easy Day" mit Franka Potente.

Warum untypisch, wird sich der Leser fragen?
Nun, SF-Musik verbindet man im Allgemeinen ja eher entweder mit wuchtigen Orchesterklängen á la Christopher Franke oder eher synthesizerartigen Klangeffekten eines John Carpenters.
Freunde der Space Night (Bayern 3) wissen jedoch, dass es auch anders geht – und diese werden an dieser CD ihre helle Freude haben, entpuppt sich doch "and the curse of the universe" als gelungene space-night-artige Compilation.

Auf dem Cover der in einer aufklapparen Papphülle gelieferten CD prangt ein Motiv von Al Kelsner, der den Perry Rhodan-Fans natürlich schon seit langem bekannt ist.
Innen dann entpuppen sich die Tracknamen als die dem imaginierten B-Movie zu Grunde liegende Handlung. Durch Symbole werden die einzelnen Künstler gekennzeichnet, eigentlich eine nette Idee, vielleicht etwas zeitaufwändig für den Hörer – ich habe jedenfalls einige Zeit gebraucht, bis ich herausfand, welcher Künstler für welchen Track verantwortlich zeichnet. 16 Tracks werden geboten, wobei die Länge durchaus mal die Zehn-Minuten-Grenze erreicht. Der 76 Minuten lange Hörgenuss ist in drei große Abschnitte unterteilt.


(in eckige Klammern gesetzt und blau markiert findet ihr im Folgenden jeweils
exklusive Insiderhinweise von Produzent Timo Lommatzsch
zum Bezug der Songs zu der aktuellen Perry Rhodan-Serie - Anm. Joe)

PART ONE

  • Track 1, in der die Silver Wing das Solare System verlässt und in den Hyperraum eintritt, beginnt mit einem wabernden herumtastenden Raunen, aus dem sich allmählich Gitarrenklänge herausschälen. Sie enden in einem Stück, dass sich sehr nach "Hamburger Schule" anhört. Schlagzeug und Bass treiben den Song voran, während die Gitarre mit einem markanten Riff den deutschen Text unterstützt und begleitet. Durchaus ein gelungenes Stück zum Auftakt, dass die oben erwähnten zehn Minuten locker erreicht.
    [Kantirans und Mal Detairs erster Flug mit der DIRICI]
  • Der sehr kurze Track 2 besteht nur aus einem reinen Soundeffekt, der laut Titel die Auswirkung einer sub-techmerischen Welle darstellt, die das Nimbus-System erreicht.
  • Synthesizerartige Streicher bestimmen die Soundlandschaft des "furchtbaren Verdachts" ("A dreadful suspicion"), ebenfalls recht kurz.
  • Track 4 ("Eine mutige Flucht durch die Asteroidenfelder von Jugon") kommt etwas elektronischer daher. Schnelle Rhythmen, verzerrte Stimmen und ein treibendes Synthesizer-Thema verleihen dem Stück richtigen Drive.
    [Absturz auf Hayok]
  • Bei Track 5 könnte man meinen, die CD sei zerkratzt oder hänge, denn er beginnt mit einem knirschendem Effekt. Richtige Melodien gibt es in diesem Track nicht, stattdessen ballen sich Soundeffekte zu einer eindrucksvollen Hörlandschaft zusammen.
    ("Die Entdeckung des verloren geglaubten transdimensionalen Raum-Zeit-Vortex auf dem Eisplaneten Vistar")
  • Die Party, die im nächsten Song von Space-Pilot Lex Hunter gefeiert wird, ist überwiegend ruhig und besinnlich – metallartige Klänge kommen nach einer sanften Einleitung ins Spiel und bestimmen das Stück, das ab und an von dem – nun ja – lustvollen Stöhnen junger Damen untermalt wird.
    [Eine leidenschaftliche Nacht zwischen Ascari da Vivo und Perry Rhodan]
  • Es wabert mal wieder in Track 7, Klänge mischen sich miteinander, dann wispert eine Stimme, dass sie eine "lesbian teenager vampire mutant queen" sei und das Stück verwandelt sich in einen Trance-Track.
    [Die Verfolgungsjagd zwischen Kantiran und Shallowain in den Häuserschluchten auf Taloris und die anschließende Schlacht mit der Sentenza in Band 2201]

PART TWO

  • "Mistress Saya" heißt der siebte Song. Ein Tambourin sowie eine sitarähnliches Saiteninstrument verleihen dem sanften Track eine enspannte Note.
    [Kantirans erste Nacht mit Thereme]
  • Hart und metallisch dagegen der nächste Song, der den decterianische Fabrik-Planeten Kraam Crezuum imaginieren soll. Was ihm dank der maschinenartigen Effekte und dem stampfenden Rhythmus auch gut gelingt.
  • Der gewöhnliche Alltag an Bord des Raumschiffes Silver Wing, der im nächsten Track beschrieben wird, scheint ja nicht gerade sehr heiter zu sein. Trostlose Elektronikeffekte mischen sich mit der Stimme des Kommandaten.
  • Track 11 erinnert wieder mit exotischen Klängen an Indien. Erneut hört man das sitarähnliche Instrument von "Mistress Saya".
    ("Seltsame Dinge können einem Mann in kurzen Hosen in einer bruzzceegurianischen Küche geschehen.")
  • Hörner erklingen, melodische Frauenstimmen singen zu einer Klavierbegleitung – alles bereitet sich auf die Hochzeit der zygmeterianischen Prinzessin Liliane II. in Track 12 vor. Die Zeremonie scheint eher besinnlich zu sein. Was durch die späteren Orgelklänge noch betont wird.
    [Auf der Hochzeit von Reginald Bull & Fran]

PART THREE

  • Es wabert wieder – man befindet sich ja auch hinter den roten Sonnen des Nerverianischen Nebels, dort, wo nur noch die Einsamkeit liegt. Jedenfalls lautet so der Titel des Tracks, der erneut Soundeffekte zu einer stimmungsvollen Klanglandschaft zusammenfügt, die ein pulsierender Rhythmus unterlegt.
  • Track 14: Die decterianischen Blut-Dämonen nehmen blutige Rache. Drohend wispern hier die Soundeffekte, verzerrte Stimmen verheißen Unheil. Das schleicht allmählich näher und näher, Unbehagen kommt auf – doch eine befreiende Apokalypse bleibt aus.
    [Die Schlacht am Brocken 44 / Hayok]
  • "I curse the universe" verkündet anschließend eine Männerstimme, "ich verfluche das Universum", während Gitarrenriffs erklingen und eine Ballade aus den Riffs entwickeln. Streicher und passende Soundeffekte sowie der Text – schade, dass der nicht abgedruckt wurde – malen einen Menschen vor Augen, der soeben alles verloren hat, was ihm jemals etwas bedeutete.
  • Schließlich endet der B-Movie mit einem Dance-Stück ("in dem der Tod silberne Flügel trägt"), dass wieder von der markanten Stimme Funksters getragen wird.

Dass viele Köche den Brei verderben, trifft auf dieses Konzeptalbum nicht zu. Die einzelnen Tracks fügen sich harmonisch zu einem großen Ganzen zusammen, bieten Abwechslung und für jeden Hörer etwas. Es kann durchaus mit den "Space-Night"-Compilations mithalten, wobei die Stücke weder all zu aufdringlich sind noch zu einem reinen Hintergrundgedudel verkommen.

Ein Tipp:
Man sollte das Album unbedingt zwei-, dreimal mit einem Kopfhörer anhören; die Stimmeffekte und diversen elektronischen Klangspielereien wirken dadurch besser.

Alles in allem ein sehr ausgewogenes und gelungenes Album, dass die Freunde von Waveshape oder Tangerine Dream durchaus ansprechen kann.

Mehr davon!

Info: www. psychedelicavengers.de.vu

Christian Spließ

 

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Letztes Update dieser Seite am 23. 12.2004