Fünf
Jahre sind schon wieder vergangen seit dem 40-jährigen Jubiläum
der Perry Rhodan-Serie in Rastatt. Ein Grund zum Feiern für die
Perry Rhodan-Redaktion in Rastatt.
Aber wie bei allen von uns ist das Geld knapp, und ein 45. Geburtstag
wird ja auch im richtigen Leben nicht wirklich gefeiert wie ein 30.,
ein 40. oder ein 50. Geburtstag.
Daher haben sich die Verantwortlichen schon länger Gedanken darüber
gemacht, wie man dieses Jubiläum zwar gebührend, aber nicht
gerade mit einem teuren Weltcon feiern könnte.
Kleine Veranstaltungen, jedes Jahr eine, bis hin zum 50jährigen
Jubiläum der Perry Rhodan-Serie - so der Plan. Ob er auch durchgeführt
wird, weiß ich nicht.
Auf jeden Fall wurde am 9. September 2006 im Goethe-Institut in München
der runde Geburtstag der Serie gefeiert.
Die Planung hierfür lief ja schon etwas länger.
Ursprünglich sollte der Con im Literaturhaus im Zentrum Münchens
stattfinden. Gemeinerweise entschloss sich aber Exkardinal Josef Ratzinger
und jetziger Papst Benedikt XVI. zu einem Besuch seiner alten Wirkungsstätte
... genau an diesem Wochenende. Mit Stau, Menschenmassen an Pilgern,
einem riesen (riesigen lt. Thomas Bilat) Polizeiaufgebot und einer
gesperrten Innenstadt war zu rechnen.
Also verlegte VPM die Veranstaltung rechtzeitig ins Goethe-Institut
- ein sehr weiser Entschluß.
Rechtzeitig anmelden musste fan sich, die Teilnehmeranzahl war begrenzt
auf 250 Personen. Dafür konnte man einen Ehepartner oder ein
Kind bis zu 15 Jahren gratis mit zu der Veranstaltung nehmen.
Ob dies nun der Fandom-Konferenz des vergangenen Jahres in Garching
Rechnung trug oder der Verlag einfach nicht sicher war, das Gebäude
zu füllen, sei mal dahin gestellt. Leider ist es ja all zu oft
zu beobachten, dass die Fans der Serie immer älter werden und der
Nachwuchs ausbleibt. Daher war diese Maßnahme eine sehr gute Idee,
um mal frisches Blut an die Serie heranzuführen oder genervten
Ehefrauen den Wind aus den Segeln zu nehmen, wenn sie für den "SF-Blödsinn"
an der Kasse auch noch schwer verdientes Geld ausgeben müssen.
Um es vorweg zu nehmen: Sehr stark wurde dieses Angebot leider nicht
genutzt.
Aber immerhin ein wenig ;-)
Mit 10,- Euro Eintritt (per Vorkasse) und freiem Parken in der Tiefgarage
konnte man aber über den Preis eh nicht meckern.
Norbert
Reichinger und ich fuhren von Nürnberg zu nachtschlafender Zeit
los. Ich hatte bei dem bekannten Nürnberger Fan genächtigt,
so dass wir gleich morgens durchstarten konnten.
Da wir beide am Freitag nicht frei hatten, mussten wir den Münchner
Sonderstammtisch leider ausfallen lassen, obwohl wir diesen als Vorcon
gerne besucht hätten. Dafür wollten wir Samstag früh
sehr früh starten, um den Heerscharen der Pilger aus dem Weg zu
gehen.
Also starteten wir nach einem ordentlichen Frühstück um 6:30
Uhr gen München. Um diese Zeit war die Autobahn herrlich frei!
Das Hörbuch "Sternentagebücher" von Stanislaw Lem
(vorgelesen von Wigald Böning) unterhielt uns während der
Fahrt. Ich kannte die Geschichte ja schon, bei Nobby kam sie nicht so
gut an.
So kamen wir gegen 07:45 in München an. Nobby hatte sich sehr gut
auf die Reise vorbereitet, die Fahrtroute samt Münchner Stadtplan
ausgedruckt. Trotzdem haben wir eine Ausfahrt verpasst, was uns zu einer
Ehrenrunde zwang. Gott sei Dank alles halb so schlimm, aber einmal sind
wir noch am Goethe- Institut vorbei gefahren ...leider war alles recht
schlecht ausgeschildert.
Auch ein Perry-Plakat oder eine -Fahne vermissten wir als Wegweiser.
Als wir das Congebäude endlich gefunden hatten, begann die Suche
nach der Zufahrt zur Tiefgarage - auch hier keinerlei Ausschilderung,
naja.
Wir hatten sie dann gefunden. Zusammen mit zwei Augsburgern Fans dann
auch wieder den Zugang zum Goethe-Institut.
Ein kleiner Irrgarten am Morgen kann ja nicht schaden ;-).
Vor
dem Goethe-Institut warteten schon die ersten Fans. Georg Steinbüchel
war da, und vom Wiener Stammtisch stand Wolfgang Zenker vor dem Gebäude.
Im Foyer stand ein schönes Willkommensschild und wir wurden von
einen netten Helfer begrüßt.
Der SF-Club-Universum hatte sich VPM wieder als Gopher zur Verfügung
gestellt, und so waren die Fans dieses rührigen SF-Clubs diesmal
nicht nur mit einem Stand, sondern auch mit knallroten Sweatshirts vertreten,
die sie als Conhelfer auswiesen.
Da Einlass erst ab 9 Uhr war, vertraten wir uns im Foyer noch etwas
die Beine und ließen uns von den netten SFCU-lern schon mal den
Weg erklären.
Das Goethe-Institut ist ja riesig; da könnte man sich schon verlaufen
(nicht nur in der dazugehörigen Tiefgarage) ;-). Kurz vor 9:00
Uhr durften wir dann hoch ins 1. Obergeschoss.
An der Kasse checkten wir dann sogar als erste ein und ließen
uns für den Workshop mit Dirk Schulz um 13:30 Uhr eintragen.
Ein Namensschild und ein Programm gab es; eine Contüte gab es diesmal
nicht, aber das verwunderte bei dem geringen Eintrittspreis von 10 Euro
nicht wirklich. (Da in den Tüten meist Con für Con das gleiche
drin ist, vermisste man die Tüte nicht wirklich).
Danach inspizierten wir erstmal die Halle.
Sehr groß war das Ganze nicht:
Ein paar Grünpflanzen, einige Tische für Clubs, eine Cafeteria
mit Stehimbiss-Tischen, eine Sitzecke, ein Internet-Café, ein
Balkon mit Sitzgelegenheiten, ein Nebenraum und der Hauptsaal.
Aber für die geplanten 200 Besucher ausreichend (es sollte ja keine
Großveranstaltung werden).
Der SFCU hatte seinen Tisch schon fertig aufgebaut, daneben residierte
die PR-Fanzentrale.
Thomas Bilat (auch im TCE und SFCU Mitglied) machte hier stellvertretend
für Rüdiger Schäfer den Dienst am Stand.
Mittlerweile füllte sich der Vorraum; viele Bekannte und wenig
ungekannte Gesichter bekam man zu Gesicht.
Erich
Herbst war einer der wenigen, der das Angebot nutzte und seine Tochter
mit zu der Veranstaltung brachte.
Vermutlich wegen des begrenzten Raumes waren auch sehr wenige Clubtische
vorhanden.
Neben denen des SFCU und der PRFZ waren noch der Fabylon-Verlag mit
Uschi Zietsch und Gerald Jambor, der Münchner Stammtisch mit einem
Gemeinschaftstisch des PROC und die Hamburger ALLIGATORFARM mit einem
Tisch vertreten - das war es.
Auch der Tisch mit Werbematerial von VPM war sehr dürftig ausgestattet;
gerade die neuste Ausgabe der Werbbroschüre "Die Welt des
Perry Rhodan" sowie das Programm lagen aus. Leider keine Aufkleber
oder andere Flyer, die ein Sammlerherz wie meins so begehrten.
Dafür sprangen die anwesenden Mitglieder des Wiener PR-Stammtisches
in die Presche und ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen,
für ihren Con im Oktober Werbung zu machen. Flugs faltete die ganze
Meute ihre Flyer und legte die zur Werbung von VPM dazu.
Flyer des Fabylonverlags und der ESP folgten.
So füllte sich neben dem Saal auch langsam der Tisch mit dem Werbematerial
;-)
Die
bekannten Gesichter nahmen immer mehr zu:
Z.B. Erich Loydl, Frank Zeiger, Claudia und Wolfgang Höfs, Norbert
Mertens, Hermann Urbanek, Martin Steiner, Stefan Friedrich, Michael
Thiesen, Jonas Hoffmann, Sascha Mamczak vom HEYNE-Verlag und wie sie
alle heißen ...
Durch die begrenzte Teilnehmerzahl waren natürlich die ganzen Hardcore-Fans
vertreten (zu denen ich Nobby und mich freilich dazu zähle).
Auch einige "Promis" und Verlagsangestellte waren schon
da:
Klaus Bollhöfener wuselte gestresst wie immer, aber stets für
ein paar freundliche Worte zu haben, durch den Saal.
Klaus N. Frick und Miriam Hofheinz waren genauso da wie Sabine Kropp.
Von den Autoren sah man schon zu früher Stunde Leo Lukas, Hanns
Kneifel, Michael Marcus Thurner und Götz Roderer.
Bestimmt habe ich so einige nun vergessen; sie werden im Laufe des
Berichts noch genannt (oder auch nicht).
Der
TCE war immerhin durch fünf Mitglieder sehr gut vertreten;
Nobby (Norbert Reichinger), Thorndike (Thomas Bilat), E-Man Wall 1 (Erich
Wallner), Hellmut (Helmut Freisinger) und Lumpazie (das ist meine Wenigkeit).
Der Versuch, einmal alle vor die Kamera zu bekommen, gelang nicht, weil
ständig einer der Jungs nicht in Reichweite war (meist der Helmut
wie hier) - dafür gab es dann ein Gruppenbild mit Sabine Kropp
;-)
Die Arme wusste gar nicht, wie ihr geschah.
Um 10:00 Uhr öffneten sich dann die Pforten zum Hauptsaal.
Ein kleiner, schmucker Saal, ideal für diese Veranstaltung.
Die Bühne war mit zwei Plakaten geschmückt, welche einmal
Perry Rhodan zeigten (Hefttitelbild Nr. 2300), und das andere zeigte
Atlan (Motiv des Werbeflyers ATLAN).
Der Saal füllte sich schnell, wurde aber leider auch nicht ganz
voll.
Das hat mich bei begrenzter Teilnehmerzahl schon etwas verwundert???
Nach dem die meisten Fans Platz genommen hatten, ertönte eine Eröffnungsmusik,
die mir unheimlich bekannt vorkam (ich kann sie aber bis heute nicht
ganz einordnen
[War es etwa das Intro der neuen "Sternenozean"-Hörspiele
bei Audio-Lübbe? Die erinnern mich nämlich ganz stark an ein
Thema aus der "Herr der Ringe"-Finmtrilogie - Anm. Joe].
Danach begrüßte uns Klaus Bollhöfener im Namen der Redaktion
und des Verlages.
Zur Einstimmung wurde ein am Computer gerenderter Film gezeigt, den
ein kleines Team rund um den Österreicher Kurt Neubauer in zweimonatiger
Arbeit geschaffen hatte. Er zeigte einen kleinen Abriss der Serie vom
Start der STARDUST 1 über die Blues bis OLD MAN.
Eine sehr beeindruckende und stimmige Arbeit, die großen Beifall
fand.
Klaus Bollhöfener begrüßte noch alle anwesenden Gäste,
unter anderem Dirk Schulz & Josef Tratnik und kündigte danach
den ersten Programmpunkt an:
Sabine Kropp interviewte einen Verlagsmitarbeiter, der seit seiner Lehre
(1964) bis heute bei VPM arbeitete.
Sein Name: Rolf Merkel.
Eigentlich sollte Rüdiger Schäfer
diesen Programmpunkt moderieren [wohl auch zur
öffentlichen Vorstellung als neuer PRFZ-Vorsitzender - Anm. Joe].
Leider fiel dieser kurzfristig aus, und so übernahm Sabine Kropp
diesen Job.
Rolf Merkel gab Auskunft über sein Leben und die Lehre bei PABEL,
wie er als Schriftsetzer die Seiten noch Buchstabe für Buchstabe
setzen musste. Auch die Fusion des MOEWIG-Verlags mit dem PABEL-Verlag
durch den Aufkauf durch die BAUR-Gruppe erlebte Herr Merkel mit.
Natürlich blieb es bei seiner Tätigkeit nicht aus, dass er
auch die Autoren der Serie, doch vor allem Johnny Bruck kennenlernte.
Auf die Frage von Sabine, welche Erinnerung an Johnny am meisten präsent
wäre, erzählte Rolf, wie die Drucklegung eines Perry Rhodan-Heftes
nur noch 6 Tage vor dem Erscheinungstermin lag und immer noch keine
Titelbilder vorlagen. Johnny wurde in das Büro der Verlagsleitung
bestellt und bekam erstmal gehörig die Ohren gewaschen. Daraufhin
versicherte der Zeichner, er werde im Laufe des Tages die gewünschten
Bilder im Hotel fertig machen.
Als Rolf Merkel Johnny dann kurz darauf zum Mittagessen in dem Hotelrestaurant
traf, war der fröhlich am Zeichnen. Allerdings nicht die Perry
Rhodan-Titelbilder, sondern die Gäste des Restaurants waren seine
Motivwahl. Auf die Frage nach den Bildern meinte Johnny, dass er die
nachts machen werde, da lässt es sich auch am besten Arbeiten.
Am nächsten Morgen war Johnny Bruck dann abgereist - und im Verlag
war große Aufregung angesagt. Zwei Tage später reiste Johnny
dann wieder an, mit den gewünschten Bildern im Gepäck - 4
Tage vor Erscheinungstermin des Heftes. Da hatte Rolf Merkel in seiner
Repro-Abteilung mehr als nur genug zu tun. Leider erinnerte sich Rolf
nicht mehr an die Nummer des besagten Titelbildes.
Ein sehr launiger Rückblick, der Spaß machte und beim Publikum
auch sehr gut ankam.
Recht lustig war auch die Frage nach der Startauflage der Heftromane
in den 60er Jahren - da schlug sich Klaus N. Fricks Stirn wieder in
Falten - die ungeliebte Frage nach der Auflage. Da es sich aber um ein
Auskunft der Vergangenheit handelte, war es doch wohl nicht so schlimm.
Danach betrat Eckhard Schwettmann die Bühne.
Und stellte sein Buch "Allmächtiger - Faszination
Perry Rhodan" vor, welches im HANNIBAL-Verlag erschienen
ist. Eckhard gab einen Einblick über die Motive, den Aufbau und
die Hintergründe zu dem Buch. So ein Buch nennt man in Fachkreisen
ein "Coffee-Table-Buch", also einen Schmuckband, der nicht
einfach im Bett oder in der Badewanne gelesen wird.
Eckhard wollte ein Buch herausbringen, das alle Facetten der Serie umfasst:
die Anfänge, den Verlag, die Mitarbeiter, die Fans und die Produkte.
Die Idee dahinter war, dass es einmal ein Buch gibt, welches man getrost
Menschen vorlegen könnte, die keine Ahnung von der Materie haben
und hiermit sofort einen repräsentativen Überblick über
das Phänomen PERRY RHODAN erhalten.
In der Vergangenheit gab es zwar schon Versuche solcher Projekte (z.B.
führte Eckhard hier den PR-Werkstattband und das große
HEYNE-Fanbuch an), doch keines ist so umfassend wie der "Allmächtige".
Dass bei einem solchen Projekt nicht alles ins Buch reinkommt wie
geplant, ist klar.
Der Umfang ist beschränkt, der Preis soll ja auch stimmen.
Und so musste Eckhard einige unliebsame Kürzungen hinnehmen.
Allein die Autoren oder Johnny Bruck könnten schon mehrere Bände
dieser Art füllen.
Die Idee zu diesem Buch hatte der Autor schon 1999, aber erst in diesem
Jahr kam es zur Realisierung, passend zum Jubiläum der Serie.
Ein sehr schönes Buch.
Da Eckhard seinen Vortrag auch im Hinblick auf Besucher aufbaute, die
nichts oder wenig mit Perry Rhodan zu tun haben, streute er einige Fakten
zur Serie mit ein. Die waren uns Fans zwar nur zu gut bekannt, aber
das machte nichts.
Schön fand ich auch die Geschichte, ob die Star Trek-Serie die
Idee von den Borg von den Posbis abgekupfert hatte. Die Vermutung gibt
es ja schon lange.
Man muss aber auch ehrlich sein: Auch die Perry Rhodan-Serie hat die
eine oder andere Anleihe aus dem amerikanische Fernsehen (oder Literatur)
übernommen.
Erinnern wir uns nur an Edmond Pontonac aus dem "Schwarm"-Zyklus,
welcher ein künstliches Auge, zwei künstliche Arme und Beine
hatte. Zur gleichen Zeit, als die Hefte erschienen, lebte der Autor
Klaus Mahn (Kurt Mahr) in den USA und eine TV-Serie namens "The
6 Million Dollarman" mit Lee Major in der Hauptrolle erfreute
sich dort größter Beliebtheit ;-) Hartmut Kasper könnte
zu diesem Thema noch so einiges erzählen.
Eckhard Schwettman zählte noch einige Kapitel auf, die aus dem
Buch rausfielen, z.B. die Anekdote, als Johnny Bruck auf dem Jägersteig
einschlief und runterfiel oder als er sich mit dem eigenen Gewehr
in den Fuß schoß (die Zeichnungen, die danach erschienen
signierte er gern mit JOHNNY SHOT).
Durch diesen Vortrag wurde der Bogen von der Vergangenheit der Serie
mit Rolf Merkel über Eckhards Buch in die Gegenwart gespannt.
Klaus Bollhöfener betrat nun die Bühne und bat uns, den
Saal kurz zu verlassen, damit dieser für den nächsten Programmpunkt
vorbereitet werden konnte.
Das
Livehörspiel "Ein lausiger Historiker"
nach einer Geschichte von Andreas Eschbach (erschienen im Perry Rhodan-Magazin
1999) war dran.
Vorgetragen wurde es von Leo Lukas und Josef Tratnik.
Eine sehr gelungene Sache, denn beide Beteiligten sind einfach Profis
und spielten sich die Bälle vortrefflich zu.
Leo
Lukas übernahm den Hauptpart des Historikers, welcher auf den Spuren
seiner farbigen Vorfahren wandelte, welche alle aus Bayern stammten.
Er wollte das Rätsel lösen, warum ausgerechnet die Bayern
eine schwarze Hautfarbe hatten, wo doch alle europäischen Volksstämme
rings um Bayern mediterrane bis weiße Hautfarben hatten.
Da ich die Geschichte schon kannte, war mir die Pointe schon geläufig,
trotzdem war es ein Genuss, den beiden auf der Bühne zuzuschauen.
Josef Tratnik faszinierte einfach dadurch, dass er durch das Verstellen
seiner Stimme alle Nebencharaktere darstellte, von einem einfachen Hotelangestellten
bis zu Perry Rhodan. Das machte er so genial, dass, schloss man die
Augen, man wirklich eine andere Person vor seinem inneren Auge sah.
Für mich, einer der schönsten Programmpunkte dieser Veranstaltung.
Leider war die Beleuchtung im Saal dermaßen schlecht, so dass
mir bei diesen beiden Programmpunkten keine gute Fotos gelingen wollten.
[Geht doch, Andy :-). Dank der Fotokorrekturfunktion
von Paint Shop Pro ... - Anm. Joe]
Nach dem Ende des Livehörspiels war erstmal die Mittagspause angesagt.
Klaus Bollhöfener gab noch einen Hinweis auf die Kantine des Goethe-Instituts,
welche Nobby und ich auch gleich nutzen wollten. Zusammen mit Erich
Wallner und Uwe Bätz nahmen wir ein leckeres Mittagessen ein. Natürlich
mit Gesprächen rund um den Con und Perry Rhodan.
Danach gingen wir wieder in die Lobby hoch.
Im Internetcafé postete Nobby kurz einen Gruß ins Galaktische
Forum, neben mir tat Klaus N. Frick das gleiche, und ich verewigte mich
mit Grüßen im ACD-Forum
und im Gästebuch des TCE [danke, sie sind
angekommen. :-) - Joe].
Die Stände wurden noch bewundert und diverse Fanzines gekauft.
Nobby besorgte sich am PROC-Tisch die Garching-2005-DVD, während
Eckhard Schwettmann den Tisch des FABYLON-Verlages besuchte.
Besonderes Interesse fand der Tisch der ALLIGATORFARM, welche auch die
neueste Ausgabe der PERRY Comics dabei hatten. Doch dazu später
mehr.
Für Nobby und mich stand schon der nächste Programmpunkt
an:
der Comicworkshop mit Dirk Schulz.
Dafür mussten wir zwar Programmpunkte, welche die neuen Taschenbuchserien
"Der Posbikrieg" und "Die Atlan-Lepso-Trilogie"
sausen lassen, aber leider liefen die parallel im Hauptsaal.
Wir begaben uns ins Turmzimmer-Forum, in dem es sehr heiß war.
Zu uns gesellten sich noch Erich Wallner, Simone Kesterton und Erich
Herbsts Tochter Sandra, sowie einige andere.
Insgesamt waren wir ca. 10 Personen.
Dirk Schulz betrat den Raum und verteilte Stifte, eine Workshop-Mappe
und einen Zeichenblock (auf welchem das Titelmotiv von ihm zu sehen
war).
Einleitend
erzählte Dirk etwas zu seinen Arbeiten und wie er sich unseren
Workshop vorstellte:
Jeder von sollte einmal eine Figur von verschiedenen Seiten zeichnen
(Perry, Mondra oder Ich Tolot standen zur Wahl), um einmal ein Gefühl
für verschiedene Perspektiven einer Figur zu bekommen.
Die Workshop-Mappe umfasste noch die ersten zwei Manuskriptseiten des
neuen PERRY Comic, den Dirk Schulz demnächst herausbringen wird.
Seite Zwei war beigeheftet als Bleistift, Tusche und colorierte Seite,
so das man mal ein Beispiel für die Vorgehensweise bei einem Comic
hat.
Leider war die Zeit mit einer Stunde viel zu kurz eingeplant. Schon
allein Dirks Einleitung verschlang fast die Hälfte der Zeit.
Besonders
beeindruckt haben mich da die Arbeiten von Erich Wallner (welcher
ruck zuck die erste Manuskriptseite des vorgegeben Comic umsetzte
[Das ist ein Muss für's nächste Paradise,
E-Man!!! - Anm. Joe]) und Sandra Herbst, welche sehr schnell
eine hübsche Mondra hervorzauberte.
Es ist doch immerwieder verwunderlich, welche Talente in Menschen schlummern.
Ich weiß nicht ob es an der Hitze lag, aber Nobby und ich brachten
nur mäßige Ergebnisse heraus - na ja, fürs Zeichnen
lasse ich mir zuhause immer sehr viel Zeit, und unter "Beobachtung"
ist erst recht schwierig.
Dirk
Schulz zeigte sich von Sandras und Erichs Zeichnungen auch sehr beeindruckt.
Wie
gesagt, der Programmpunkt war viel zu schnell vorbei und ich hatte
ihn mir auch etwas anders vorgestellt (z.B. dass uns Dirk an einem
Flipchart mal ein paar Tricks zeigen würde).
Trotzdem war das für mich der schönste Programmpunkt des ganzen
Cons - vermutlich auch deshalb, weil es eines meiner liebsten Hobbys
umfasste.
Auf das Comic von Dirk freue ich mich schon sehr.
Bei den Perry Rhodan-Innenillustrationen bin ich ja mit seinem Stil
nicht ganz einverstanden ... schaue ich mir aber die erste Seite des
Comics an, kann ich schon erahnen, dass diese Innenillus Vorarbeiten
zu den Comics waren.
Und seit den "Kristallen von D´Akir" würde ich
mir einen solchen Comic von Dirk wünschen.
Comics
waren auch der Inhalt des nächsten Programmpunkts:
Im Hauptsaal stellten sich die Herausgeber des neuen PERRY Comics
vor: die ALLIGATORFARM aus Hamburg, vertreten durch Karl Nagel, Kai
Hirdt und Simone Kesterton (s. Foto re.).
Diese bilden den Kern eines jungen Teams, welches sich zum Ziel gesetzt
hat, nach über 30 Jahren die alten PERRY Comics wieder aufleben
zu lassen.
Karl Nagel gab einen Einblick, welche verschiedenen Stilarten es bei
den alten PERRY Comics gab (die Popart ab Heft Nr. 37, den Superheldenstil
ab Heft Nr. 50 und den spanischen Stil ab Heft Nr. 75), und wie schwierig
es für das Team ist, eine passende Mischung daraus zu finden.
Kai Hirdt hat als Texter die schwierige Aufgabe, verschiedene Elemente
der Perry Rhodan-Serie in eine packende, aber auch als Comic umsetzbare
Story zu entwickeln. Gerade der simple Stil der 70er Jahre soll hier
NICHT kopiert werden, sondern Qualität gezeigt werden.
Ein sehr ergeiziges Vorhaben.
Dass
die Zeichnungen eine wahre Augenweide sind, dafür stand Simone
Kesterton ein (und dies bezog sich nicht nur auf die Zeichnungen)
- aber Simone ist nur eine von vielen jungen Zeichnern, die auf der
ALLIGATORFARM mitarbeiten. Für das PERRY-Projekt ist sie aber
eine der Hauptverantwortlichen. Besonders schwierig ist es für
das Team auch, das passende Titelbild für einen Comic zu finden,
ist es doch in der Auslage des Einzelhandel der Blickfang für
den Käufer!
Bei der aktuellen Ausgabe Nr. 131 war zwei Tage vor Drucklegung das
passende Titelbild noch nicht vorhanden (man kann Johnny Bruck in Bezug
auf Unpünktlichkeit noch toppen ;-).
Insgesamt ein sehr informativer und interessanter Programmpunkt, der
sehr viel Spaß machte!
Zeitgleich fand im Nebenraum "Forum" noch ein Programmpunkt
mit Uschi Zietsch-Jambor statt, in dem sie ihren FABYLON-Verlag vorstellte
- aber da wir uns für den Programmpunkt mit den PERRY Comics entschieden
hatten, verpassten wir diesen Teil des Programms ...
... wie auch den Rest.
Es folgte noch ein Vortrag von Rüdiger Vaas (die
beiden Fotos mit ihm wurde auf seinen Wunsch hier gelöscht) über "Tunnel
durch Raum und Zeit", aber Nobby und mich zog es zu dem Stand
der ALLIGATORFARM.
Hier wurde erstmal kräftig eingekauft und Autogramme gesammelt.
Simone Kesterton zeichnete geduldig (und gegen eine kleine Spende) jedem
Interessierten eine Zeichnung in seinen Comic, was von den Fans (und
uns) natürlich genutzt wurde.
Ich ließ mir eine Shira zeichnen, die Gucky ein Bussi verpasst
- eine schöne Zeichnung und eine tolle Erinnerung an diesen Con.
Der Stand der ALLIGATORFARM fand überhaupt rechten Anklang.
Der Rest des Programms wurde von Nobby und mir zu Gunsten vieler Gespräche
ausgelassen.
Wann hat man schon mal die Gelegenheit, in aller Ruhe mit Eckhard Schwettmann
zu plauschen.
So wurde es richtige gemütlich.
Als die Signierstunde anstand, wurde Norbert Reichinger richtig aktiv
- er hatte einem jungen Fan aus dem ACD versprochen, dass er Autogrammkarten
der anwesenden Autoren mitbrachte, und so war er fleißig am Sammeln.
Schade nur, dass Josef Tratnik und Marc Hillefeld schon früh vom
Ort des Geschehens verschwanden.
Was soll man sagen, die Zeit verging wie im Flug.
Der Rest des Programms war sowieso auf ein Publikum zugeschnitten,
das wenig mit PERRY RHODAN am Hut hat - die Veranstalter wollte eben
den mitgebrachten Partnern und Kindern auch etwas bieten. Prinzipiell
keine schlechte Idee.
Doch dank der frühen Anreise waren Nobby und ich auch schon etwas
müde; der Hunger meldete sich auch langsam. Daher beschlossen wir,
gegen 18:00 Uhr zusammen mit Jürgen Müller (der uns dankenswerterweise
Unterkunft bot) den Con zu verlassen.
Fazit:
Es war eine schöne Veranstaltung.
Zwar kam keine richtige Jubliläumsstimmung auf, auch fehlte mir
ein kleines Gutserle oder eine Erinnerung an den Con ... nicht mal einen
Aufkleber zum 45jährigen Fest gab es.
Dahingehend war es eigentlich kein wirklicher Jubelcon, sollte es anscheinend
aber auch nicht sein.
Als Fan hatte man etwas den Eindruck, dass der gesamte Con ein Pflichtveranstaltung
war und nicht der Auftakt zu einem Countdown hin zu 50 Jahre Perry Rhodan.
Dass bei einer beschränkten Besucherzahl von 200 bis 250 Personen
aber nicht einmal der Hauptsaal voll wird, lässt ein bitteres Bild
auf die PR-Szene werfen.
Wird es zum 50jährigen Bestehen der Serie einen Weltcon geben und
wird dann dort überhaupt noch jemand hingehen?
Eine berechtigte Frage.
Schaut man sich die Besucherzahlen der vergangenen Weltcons an, kommen
da einem Zweifel.
Der Nachwuchs fehlt, und der Versuch des Verlages, mit einem geringen
Eintrittspreis und einem abwechslungsreichen Programm Ehepartner und
Kinder der Fans mit auf den Con zu bringen, ist sicherlich der richtige
Weg.
Trotzdem sollte ein Perry Rhodan-Con auch ein Perry Rhodan-Con bleiben.
Zumindestens für die nächsten Cons dieser Art wünsche
ich mir auch mal wieder einen Programmpunkt, in dem es um die aktuelle
Handlung der Serie geht und nicht nur immer um die "Nebenprodukte"
wie Taschenbücher oder Comics.
Bei aller Liebe zum Merchandising, der Grundstock des "Imperium
Rhodanum" ist die Heftromanserie und die kommt derzeit etwas kurz.
Aber genug gemeckert - es war zwar kein Jubelcon - aber eine nette Veranstaltung,
die ich gerne besucht habe!
Meinen Dank an die Organisatoren und Veranstalter, sowie alle Beteiligten.
Auf die kommenden Jahre ...
© Andy Schmid, September 2006
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