45 Jahre Perry Rhodan - 1961-2006

45 Jahre Perry Rhodan - der CON in München:   WIR SIND PERRY ! ! !

Ein Bericht von Andy Schmid ("Lumpazie")

Der offizielle Flyer zum 45 Jahre Perry Rhodan-Con - hier in der von Joe korrigierten Version :-)Fünf Jahre sind schon wieder vergangen seit dem 40-jährigen Jubiläum der Perry Rhodan-Serie in Rastatt. Ein Grund zum Feiern für die Perry Rhodan-Redaktion in Rastatt.
Aber wie bei allen von uns ist das Geld knapp, und ein 45. Geburtstag wird ja auch im richtigen Leben nicht wirklich gefeiert wie ein 30., ein 40. oder ein 50. Geburtstag.
Daher haben sich die Verantwortlichen schon länger Gedanken darüber gemacht, wie man dieses Jubiläum zwar gebührend, aber nicht gerade mit einem teuren Weltcon feiern könnte.
Kleine Veranstaltungen, jedes Jahr eine, bis hin zum 50jährigen Jubiläum der Perry Rhodan-Serie - so der Plan. Ob er auch durchgeführt wird, weiß ich nicht.
Auf jeden Fall wurde am 9. September 2006 im Goethe-Institut in München der runde Geburtstag der Serie gefeiert.

Die Planung hierfür lief ja schon etwas länger.
Ursprünglich sollte der Con im Literaturhaus im Zentrum Münchens stattfinden. Gemeinerweise entschloss sich aber Exkardinal Josef Ratzinger und jetziger Papst Benedikt XVI. zu einem Besuch seiner alten Wirkungsstätte ... genau an diesem Wochenende. Mit Stau, Menschenmassen an Pilgern, einem riesen (riesigen lt. Thomas Bilat) Polizeiaufgebot und einer gesperrten Innenstadt war zu rechnen.
Also verlegte VPM die Veranstaltung rechtzeitig ins Goethe-Institut - ein sehr weiser Entschluß.
Rechtzeitig anmelden musste fan sich, die Teilnehmeranzahl war begrenzt auf 250 Personen. Dafür konnte man einen Ehepartner oder ein Kind bis zu 15 Jahren gratis mit zu der Veranstaltung nehmen.
Ob dies nun der Fandom-Konferenz des vergangenen Jahres in Garching Rechnung trug oder der Verlag einfach nicht sicher war, das Gebäude zu füllen, sei mal dahin gestellt. Leider ist es ja all zu oft zu beobachten, dass die Fans der Serie immer älter werden und der Nachwuchs ausbleibt. Daher war diese Maßnahme eine sehr gute Idee, um mal frisches Blut an die Serie heranzuführen oder genervten Ehefrauen den Wind aus den Segeln zu nehmen, wenn sie für den "SF-Blödsinn" an der Kasse auch noch schwer verdientes Geld ausgeben müssen.
Um es vorweg zu nehmen: Sehr stark wurde dieses Angebot leider nicht genutzt.
Aber immerhin ein wenig ;-)
Mit 10,- Euro Eintritt (per Vorkasse) und freiem Parken in der Tiefgarage konnte man aber über den Preis eh nicht meckern.

Das Goethe-Institut - (c) Andy SchmidNorbert Reichinger und ich fuhren von Nürnberg zu nachtschlafender Zeit los. Ich hatte bei dem bekannten Nürnberger Fan genächtigt, so dass wir gleich morgens durchstarten konnten.
Da wir beide am Freitag nicht frei hatten, mussten wir den Münchner Sonderstammtisch leider ausfallen lassen, obwohl wir diesen als Vorcon gerne besucht hätten. Dafür wollten wir Samstag früh sehr früh starten, um den Heerscharen der Pilger aus dem Weg zu gehen.
Also starteten wir nach einem ordentlichen Frühstück um 6:30 Uhr gen München. Um diese Zeit war die Autobahn herrlich frei!
Das Hörbuch "Sternentagebücher" von Stanislaw Lem (vorgelesen von Wigald Böning) unterhielt uns während der Fahrt. Ich kannte die Geschichte ja schon, bei Nobby kam sie nicht so gut an.
So kamen wir gegen 07:45 in München an. Nobby hatte sich sehr gut auf die Reise vorbereitet, die Fahrtroute samt Münchner Stadtplan ausgedruckt. Trotzdem haben wir eine Ausfahrt verpasst, was uns zu einer Ehrenrunde zwang. Gott sei Dank alles halb so schlimm, aber einmal sind wir noch am Goethe- Institut vorbei gefahren ...leider war alles recht schlecht ausgeschildert.
Auch ein Perry-Plakat oder eine -Fahne vermissten wir als Wegweiser.
Als wir das Congebäude endlich gefunden hatten, begann die Suche nach der Zufahrt zur Tiefgarage - auch hier keinerlei Ausschilderung, naja.
Wir hatten sie dann gefunden. Zusammen mit zwei Augsburgern Fans dann auch wieder den Zugang zum Goethe-Institut.
Ein kleiner Irrgarten am Morgen kann ja nicht schaden ;-).

Das Willkommenschild im Eingangsbereich - (c) Andy SchmidVor dem Goethe-Institut warteten schon die ersten Fans. Georg Steinbüchel war da, und vom Wiener Stammtisch stand Wolfgang Zenker vor dem Gebäude. Im Foyer stand ein schönes Willkommensschild und wir wurden von einen netten Helfer begrüßt.
Der SF-Club-Universum hatte sich VPM wieder als Gopher zur Verfügung gestellt, und so waren die Fans dieses rührigen SF-Clubs diesmal nicht nur mit einem Stand, sondern auch mit knallroten Sweatshirts vertreten, die sie als Conhelfer auswiesen.
Da Einlass erst ab 9 Uhr war, vertraten wir uns im Foyer noch etwas die Beine und ließen uns von den netten SFCU-lern schon mal den Weg erklären.
Das Goethe-Institut ist ja riesig; da könnte man sich schon verlaufen (nicht nur in der dazugehörigen Tiefgarage) ;-). Kurz vor 9:00 Uhr durften wir dann hoch ins 1. Obergeschoss.Frank Zeiger (SFCU) stempelte uns mit sichtlicher Freude ab. - (c) Andy Schmid
An der Kasse checkten wir dann sogar als erste ein und ließen uns für den Workshop mit Dirk Schulz um 13:30 Uhr eintragen.
Ein Namensschild und ein Programm gab es; eine Contüte gab es diesmal nicht, aber das verwunderte bei dem geringen Eintrittspreis von 10 Euro nicht wirklich. (Da in den Tüten meist Con für Con das gleiche drin ist, vermisste man die Tüte nicht wirklich).
Danach inspizierten wir erstmal die Halle.

Sehr groß war das Ganze nicht:
Ein paar Grünpflanzen, einige Tische für Clubs, eine Cafeteria mit Stehimbiss-Tischen, eine Sitzecke, ein Internet-Café, ein Balkon mit Sitzgelegenheiten, ein Nebenraum und der Hauptsaal.
Der SFCU-Tisch; ganz links Claudia Höfs, ganz rechts Thomas Bilat - (c) Andy Schmid Aber für die geplanten 200 Besucher ausreichend (es sollte ja keine Großveranstaltung werden).
Thomas Bilat aka Thorndike als Gopher - (c) Andy Schmid Der SFCU hatte seinen Tisch schon fertig aufgebaut, daneben residierte die PR-Fanzentrale.
Thomas Bilat (auch im TCE und SFCU Mitglied) machte hier stellvertretend für Rüdiger Schäfer den Dienst am Stand.
Mittlerweile füllte sich der Vorraum; viele Bekannte und wenig ungekannte Gesichter bekam man zu Gesicht.
Erich Herbst brachte seine Tochter, eine begabte Zeichnerin, mit. - (c) Andy SchmidErich Herbst war einer der wenigen, der das Angebot nutzte und seine Tochter mit zu der Veranstaltung brachte.

Vermutlich wegen des begrenzten Raumes waren auch sehr wenige Clubtische vorhanden.
Neben denen des SFCU und der PRFZ waren noch der Fabylon-Verlag mit Uschi Zietsch und Gerald Jambor, der Münchner Stammtisch mit einem Gemeinschaftstisch des PROC und die Hamburger ALLIGATORFARM mit einem Tisch vertreten - das war es.
Spezies der Rasse "Wiener Flyer-Falter" in Aktion - (c) Andy SchmidAuch der Tisch mit Werbematerial von VPM war sehr dürftig ausgestattet; gerade die neuste Ausgabe der Werbbroschüre "Die Welt des Perry Rhodan" sowie das Programm lagen aus. Leider keine Aufkleber oder andere Flyer, die ein Sammlerherz wie meins so begehrten.
Dafür sprangen die anwesenden Mitglieder des Wiener PR-Stammtisches in die Presche und ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen, für ihren Con im Oktober Werbung zu machen. Flugs faltete die ganze Meute ihre Flyer und legte die zur Werbung von VPM dazu.
Flyer des Fabylonverlags und der ESP folgten.
So füllte sich neben dem Saal auch langsam der Tisch mit dem Werbematerial ;-)

3. v. re. Georg Steinbüchel, 2. v. re. Erich Loydl - (c) Thomas BilatDie bekannten Gesichter nahmen immer mehr zu:
Z.B. Erich Loydl, Frank Zeiger, Claudia und Wolfgang Höfs, Norbert Mertens, Hermann Urbanek, Martin Steiner, Stefan Friedrich, Michael Thiesen, Jonas Hoffmann, Sascha Mamczak vom HEYNE-Verlag und wie sie alle heißen ...
Durch die begrenzte Teilnehmerzahl waren natürlich die ganzen Hardcore-Fans vertreten (zu denen ich Nobby und mich freilich dazu zähle).

Auch einige "Promis" und Verlagsangestellte waren schon da:
Klaus Bollhöfener wuselte gestresst wie immer, aber stets für ein paar freundliche Worte zu haben, durch den Saal.
Miriam Hofheinz & Klaus N. Frick vom Pabel-Moewig Verlag - (c) Andy Schmid Klaus N. Frick und Miriam Hofheinz waren genauso da wie Sabine Kropp.
Von den Autoren sah man schon zu früher Stunde Leo Lukas, Hanns Kneifel, Michael Marcus Thurner und Götz Roderer.
Bestimmt habe ich so einige nun vergessen; sie werden im Laufe des Berichts noch genannt (oder auch nicht).

v. lks. Sabine Kropp, Erich Wallner, Norbert Reichinger, Andy Schmid, Thomas Bilat - (c) Andy SchmidDer TCE war immerhin durch fünf Mitglieder sehr gut vertreten;
Nobby (Norbert Reichinger), Thorndike (Thomas Bilat), E-Man Wall 1 (Erich Wallner), Hellmut (Helmut Freisinger) und Lumpazie (das ist meine Wenigkeit).
Der Versuch, einmal alle vor die Kamera zu bekommen, gelang nicht, weil ständig einer der Jungs nicht in Reichweite war (meist der Helmut wie hier) - dafür gab es dann ein Gruppenbild mit Sabine Kropp ;-)
Die Arme wusste gar nicht, wie ihr geschah.

Um 10:00 Uhr öffneten sich dann die Pforten zum Hauptsaal.
Ein kleiner, schmucker Saal, ideal für diese Veranstaltung.
Die Bühne war mit zwei Plakaten geschmückt, welche einmal Perry Rhodan zeigten (Hefttitelbild Nr. 2300), und das andere zeigte Atlan (Motiv des Werbeflyers ATLAN).
Der Saal füllte sich schnell, wurde aber leider auch nicht ganz voll.
Das hat mich bei begrenzter Teilnehmerzahl schon etwas verwundert???
Nach dem die meisten Fans Platz genommen hatten, ertönte eine Eröffnungsmusik, die mir unheimlich bekannt vorkam (ich kann sie aber bis heute nicht ganz einordnen
[War es etwa das Intro der neuen "Sternenozean"-Hörspiele bei Audio-Lübbe? Die erinnern mich nämlich ganz stark an ein Thema aus der "Herr der Ringe"-Finmtrilogie - Anm. Joe].
Danach begrüßte uns Klaus Bollhöfener im Namen der Redaktion und des Verlages.
Zur Einstimmung wurde ein am Computer gerenderter Film gezeigt, den ein kleines Team rund um den Österreicher Kurt Neubauer in zweimonatiger Arbeit geschaffen hatte. Er zeigte einen kleinen Abriss der Serie vom Start der STARDUST 1 über die Blues bis OLD MAN.
Sabine Kropp mit Rolf Merkel - (c) Andy Schmid Eine sehr beeindruckende und stimmige Arbeit, die großen Beifall fand.
Klaus Bollhöfener begrüßte noch alle anwesenden Gäste, unter anderem Dirk Schulz & Josef Tratnik und kündigte danach den ersten Programmpunkt an:
Sabine Kropp interviewte einen Verlagsmitarbeiter, der seit seiner Lehre (1964) bis heute bei VPM arbeitete.
Sein Name: Rolf Merkel.

Eigentlich sollte Rüdiger Schäfer diesen Programmpunkt moderieren [wohl auch zur öffentlichen Vorstellung als neuer PRFZ-Vorsitzender - Anm. Joe]. Leider fiel dieser kurzfristig aus, und so übernahm Sabine Kropp diesen Job.
Rolf Merkel gab Auskunft über sein Leben und die Lehre bei PABEL, wie er als Schriftsetzer die Seiten noch Buchstabe für Buchstabe setzen musste. Auch die Fusion des MOEWIG-Verlags mit dem PABEL-Verlag durch den Aufkauf durch die BAUR-Gruppe erlebte Herr Merkel mit.
Natürlich blieb es bei seiner Tätigkeit nicht aus, dass er auch die Autoren der Serie, doch vor allem Johnny Bruck kennenlernte. Auf die Frage von Sabine, welche Erinnerung an Johnny am meisten präsent wäre, erzählte Rolf, wie die Drucklegung eines Perry Rhodan-Heftes nur noch 6 Tage vor dem Erscheinungstermin lag und immer noch keine Titelbilder vorlagen. Johnny wurde in das Büro der Verlagsleitung bestellt und bekam erstmal gehörig die Ohren gewaschen. Daraufhin versicherte der Zeichner, er werde im Laufe des Tages die gewünschten Bilder im Hotel fertig machen.
Als Rolf Merkel Johnny dann kurz darauf zum Mittagessen in dem Hotelrestaurant traf, war der fröhlich am Zeichnen. Allerdings nicht die Perry Rhodan-Titelbilder, sondern die Gäste des Restaurants waren seine Motivwahl. Auf die Frage nach den Bildern meinte Johnny, dass er die nachts machen werde, da lässt es sich auch am besten Arbeiten.
Am nächsten Morgen war Johnny Bruck dann abgereist - und im Verlag war große Aufregung angesagt. Zwei Tage später reiste Johnny dann wieder an, mit den gewünschten Bildern im Gepäck - 4 Tage vor Erscheinungstermin des Heftes. Da hatte Rolf Merkel in seiner Repro-Abteilung mehr als nur genug zu tun. Leider erinnerte sich Rolf nicht mehr an die Nummer des besagten Titelbildes.
Ein sehr launiger Rückblick, der Spaß machte und beim Publikum auch sehr gut ankam.
Recht lustig war auch die Frage nach der Startauflage der Heftromane in den 60er Jahren - da schlug sich Klaus N. Fricks Stirn wieder in Falten - die ungeliebte Frage nach der Auflage. Da es sich aber um ein Auskunft der Vergangenheit handelte, war es doch wohl nicht so schlimm.

Danach betrat Eckhard Schwettmann die Bühne.
Und stellte sein Buch "Allmächtiger - Faszination Perry Rhodan" vor, welches im HANNIBAL-Verlag erschienen ist. Eckhard gab einen Einblick über die Motive, den Aufbau und die Hintergründe zu dem Buch. So ein Buch nennt man in Fachkreisen ein "Coffee-Table-Buch", also einen Schmuckband, der nicht einfach im Bett oder in der Badewanne gelesen wird.
Eckhard Schwettmann, hier im Gespräch mit Herrn Merkel - (c) Andy Schmid Eckhard wollte ein Buch herausbringen, das alle Facetten der Serie umfasst: die Anfänge, den Verlag, die Mitarbeiter, die Fans und die Produkte. Die Idee dahinter war, dass es einmal ein Buch gibt, welches man getrost Menschen vorlegen könnte, die keine Ahnung von der Materie haben und hiermit sofort einen repräsentativen Überblick über das Phänomen PERRY RHODAN erhalten.
In der Vergangenheit gab es zwar schon Versuche solcher Projekte (z.B. führte Eckhard hier den PR-Werkstattband und das große HEYNE-Fanbuch an), doch keines ist so umfassend wie der "Allmächtige". Dass bei einem solchen Projekt nicht alles ins Buch reinkommt wie geplant, ist klar.
Der Umfang ist beschränkt, der Preis soll ja auch stimmen.
Und so musste Eckhard einige unliebsame Kürzungen hinnehmen.
Allein die Autoren oder Johnny Bruck könnten schon mehrere Bände dieser Art füllen.
Die Idee zu diesem Buch hatte der Autor schon 1999, aber erst in diesem Jahr kam es zur Realisierung, passend zum Jubiläum der Serie.
Ein sehr schönes Buch.
Da Eckhard seinen Vortrag auch im Hinblick auf Besucher aufbaute, die nichts oder wenig mit Perry Rhodan zu tun haben, streute er einige Fakten zur Serie mit ein. Die waren uns Fans zwar nur zu gut bekannt, aber das machte nichts.
Schön fand ich auch die Geschichte, ob die Star Trek-Serie die Idee von den Borg von den Posbis abgekupfert hatte. Die Vermutung gibt es ja schon lange.
Man muss aber auch ehrlich sein: Auch die Perry Rhodan-Serie hat die eine oder andere Anleihe aus dem amerikanische Fernsehen (oder Literatur) übernommen.
Erinnern wir uns nur an Edmond Pontonac aus dem "Schwarm"-Zyklus, welcher ein künstliches Auge, zwei künstliche Arme und Beine hatte. Zur gleichen Zeit, als die Hefte erschienen, lebte der Autor Klaus Mahn (Kurt Mahr) in den USA und eine TV-Serie namens "The 6 Million Dollarman" mit Lee Major in der Hauptrolle erfreute sich dort größter Beliebtheit ;-) Hartmut Kasper könnte zu diesem Thema noch so einiges erzählen.
Eckhard Schwettman zählte noch einige Kapitel auf, die aus dem Buch rausfielen, z.B. die Anekdote, als Johnny Bruck auf dem Jägersteig einschlief und runterfiel oder als er sich mit dem eigenen Gewehr in den Fuß schoß (die Zeichnungen, die danach erschienen signierte er gern mit JOHNNY SHOT).
Durch diesen Vortrag wurde der Bogen von der Vergangenheit der Serie mit Rolf Merkel über Eckhards Buch in die Gegenwart gespannt.
Klaus Bollhöfener betrat nun die Bühne und bat uns, den Saal kurz zu verlassen, damit dieser für den nächsten Programmpunkt vorbereitet werden konnte.

"Lausige Historiker" live: Leo Lukas (lks.) & Josef Tratnik - (c) Andy SchmidDas Livehörspiel "Ein lausiger Historiker" nach einer Geschichte von Andreas Eschbach (erschienen im Perry Rhodan-Magazin 1999) war dran.
Vorgetragen wurde es von Leo Lukas und Josef Tratnik.
Eine sehr gelungene Sache, denn beide Beteiligten sind einfach Profis und spielten sich die Bälle vortrefflich zu.
Leo Lukas - (c) Andy SchmidLeo Lukas übernahm den Hauptpart des Historikers, welcher auf den Spuren seiner farbigen Vorfahren wandelte, welche alle aus Bayern stammten. Er wollte das Rätsel lösen, warum ausgerechnet die Bayern eine schwarze Hautfarbe hatten, wo doch alle europäischen Volksstämme rings um Bayern mediterrane bis weiße Hautfarben hatten.
Da ich die Geschichte schon kannte, war mir die Pointe schon geläufig, trotzdem war es ein Genuss, den beiden auf der Bühne zuzuschauen.
Josef Tratnik faszinierte einfach dadurch, dass er durch das Verstellen seiner Stimme alle Nebencharaktere darstellte, von einem einfachen Hotelangestellten bis zu Perry Rhodan. Das machte er so genial, dass, schloss man die Augen, man wirklich eine andere Person vor seinem inneren Auge sah.
Für mich, einer der schönsten Programmpunkte dieser Veranstaltung.

Leider war die Beleuchtung im Saal dermaßen schlecht, so dass mir bei diesen beiden Programmpunkten keine gute Fotos gelingen wollten.
[Geht doch, Andy :-). Dank der Fotokorrekturfunktion von Paint Shop Pro ... - Anm. Joe]

Nach dem Ende des Livehörspiels war erstmal die Mittagspause angesagt.
Klaus Bollhöfener gab noch einen Hinweis auf die Kantine des Goethe-Instituts, welche Nobby und ich auch gleich nutzen wollten. Zusammen mit Erich Wallner und Uwe Bätz nahmen wir ein leckeres Mittagessen ein. Natürlich mit Gesprächen rund um den Con und Perry Rhodan.
Danach gingen wir wieder in die Lobby hoch.
Im Internetcafé postete Nobby kurz einen Gruß ins Galaktische Forum, neben mir tat Klaus N. Frick das gleiche, und ich verewigte mich mit Grüßen im ACD-Forum und im Gästebuch des TCE [danke, sie sind angekommen. :-) - Joe].
Die Stände wurden noch bewundert und diverse Fanzines gekauft.
Nobby besorgte sich am PROC-Tisch die Garching-2005-DVD, lks. Jürgen Müller (mit "Perry Comic" u. Norbert Reichinger; vorne Simone Kesterton vom Alligatorfarm-Team - (c) Andy Schmidwährend Eckhard Schwettmann den Tisch des FABYLON-Verlages besuchte.
Besonderes Interesse fand der Tisch der ALLIGATORFARM, welche auch die neueste Ausgabe der PERRY Comics dabei hatten. Doch dazu später mehr.

Für Nobby und mich stand schon der nächste Programmpunkt an:
der Comicworkshop mit Dirk Schulz.

Dafür mussten wir zwar Programmpunkte, welche die neuen Taschenbuchserien "Der Posbikrieg" und "Die Atlan-Lepso-Trilogie" sausen lassen, aber leider liefen die parallel im Hauptsaal.
Wir begaben uns ins Turmzimmer-Forum, in dem es sehr heiß war.
Zu uns gesellten sich noch Erich Wallner, Simone Kesterton und Erich Herbsts Tochter Sandra, sowie einige andere.
Insgesamt waren wir ca. 10 Personen.
Dirk Schulz betrat den Raum und verteilte Stifte, eine Workshop-Mappe und einen Zeichenblock (auf welchem das Titelmotiv von ihm zu sehen war).
Dirk Schulz - (c) Andy SchmidEinleitend erzählte Dirk etwas zu seinen Arbeiten und wie er sich unseren Workshop vorstellte:
Jeder von sollte einmal eine Figur von verschiedenen Seiten zeichnen (Perry, Mondra oder Ich Tolot standen zur Wahl), um einmal ein Gefühl für verschiedene Perspektiven einer Figur zu bekommen.
Die Workshop-Mappe umfasste noch die ersten zwei Manuskriptseiten des neuen PERRY Comic, den Dirk Schulz demnächst herausbringen wird.
Seite Zwei war beigeheftet als Bleistift, Tusche und colorierte Seite, so das man mal ein Beispiel für die Vorgehensweise bei einem Comic hat.
Leider war die Zeit mit einer Stunde viel zu kurz eingeplant. Schon allein Dirks Einleitung verschlang fast die Hälfte der Zeit.
Skizzen von Sandra Herbst - (c) Andy SchmidBesonders beeindruckt haben mich da die Arbeiten von Erich Wallner (welcher ruck zuck die erste Manuskriptseite des vorgegeben Comic umsetzte [Das ist ein Muss für's nächste Paradise, E-Man!!! - Anm. Joe]) und Sandra Herbst, welche sehr schnell eine hübsche Mondra hervorzauberte.
Einfach nur zu heiß oder Stress pur für Nobby, der Zeichenworkshop? - (c) Andy Schmid Es ist doch immerwieder verwunderlich, welche Talente in Menschen schlummern.
Ich weiß nicht ob es an der Hitze lag, aber Nobby und ich brachten nur mäßige Ergebnisse heraus - na ja, fürs Zeichnen lasse ich mir zuhause immer sehr viel Zeit, und unter "Beobachtung" ist erst recht schwierig.
Andy und Sandra im Hintergrund, vorne Dirk Schulz - (c) Andy SchmidDirk Schulz zeigte sich von Sandras und Erichs Zeichnungen auch sehr beeindruckt. Wie gesagt, der Programmpunkt war viel zu schnell vorbei und ich hatte ihn mir auch etwas anders vorgestellt (z.B. dass uns Dirk an einem Flipchart mal ein paar Tricks zeigen würde).
Eine Seite aus Dirks neuem Comic. - (c) Andy Schmid Trotzdem war das für mich der schönste Programmpunkt des ganzen Cons - vermutlich auch deshalb, weil es eines meiner liebsten Hobbys umfasste.
Auf das Comic von Dirk freue ich mich schon sehr.
Bei den Perry Rhodan-Innenillustrationen bin ich ja mit seinem Stil nicht ganz einverstanden ... schaue ich mir aber die erste Seite des Comics an, kann ich schon erahnen, dass diese Innenillus Vorarbeiten zu den Comics waren.
Und seit den "Kristallen von D´Akir" würde ich mir einen solchen Comic von Dirk wünschen.

Drei "Alligatoren" - (c) Andy SchmidComics waren auch der Inhalt des nächsten Programmpunkts:
Im Hauptsaal stellten sich die Herausgeber des neuen PERRY Comics vor: die ALLIGATORFARM aus Hamburg, vertreten durch Karl Nagel, Kai Hirdt und Simone Kesterton (s. Foto re.).
Diese bilden den Kern eines jungen Teams, welches sich zum Ziel gesetzt hat, nach über 30 Jahren die alten PERRY Comics wieder aufleben zu lassen.
Karl Nagel gab einen Einblick, welche verschiedenen Stilarten es bei den alten PERRY Comics gab (die Popart ab Heft Nr. 37, den Superheldenstil ab Heft Nr. 50 und den spanischen Stil ab Heft Nr. 75), und wie schwierig es für das Team ist, eine passende Mischung daraus zu finden.
Kai Hirdt hat als Texter die schwierige Aufgabe, verschiedene Elemente der Perry Rhodan-Serie in eine packende, aber auch als Comic umsetzbare Story zu entwickeln. Gerade der simple Stil der 70er Jahre soll hier NICHT kopiert werden, sondern Qualität gezeigt werden.
Ein sehr ergeiziges Vorhaben.
Simone Kesterton &  Karl Nagel - (c) Andy SchmidDass die Zeichnungen eine wahre Augenweide sind, dafür stand Simone Kesterton ein (und dies bezog sich nicht nur auf die Zeichnungen) - aber Simone ist nur eine von vielen jungen Zeichnern, die auf der ALLIGATORFARM mitarbeiten. Für das PERRY-Projekt ist sie aber eine der Hauptverantwortlichen. Besonders schwierig ist es für das Team auch, das passende Titelbild für einen Comic zu finden, ist es doch in der Auslage des Einzelhandel der Blickfang für den Käufer!
Bei der aktuellen Ausgabe Nr. 131 war zwei Tage vor Drucklegung das passende Titelbild noch nicht vorhanden (man kann Johnny Bruck in Bezug auf Unpünktlichkeit noch toppen ;-).
Uschi-Zietsch am Tisch des Fabylon-Verlages - (c) Andy Schmid Insgesamt ein sehr informativer und interessanter Programmpunkt, der sehr viel Spaß machte!
Zeitgleich fand im Nebenraum "Forum" noch ein Programmpunkt mit Uschi Zietsch-Jambor statt, in dem sie ihren FABYLON-Verlag vorstellte - aber da wir uns für den Programmpunkt mit den PERRY Comics entschieden hatten, verpassten wir diesen Teil des Programms ...

... wie auch den Rest.
Es folgte noch ein Vortrag von Rüdiger Vaas (die beiden Fotos mit ihm wurde auf seinen Wunsch hier gelöscht) über "Tunnel durch Raum und Zeit", aber Nobby und mich zog es zu dem Stand der ALLIGATORFARM.
Hier wurde erstmal kräftig eingekauft und Autogramme gesammelt.
Simone Kesterton in action - (c) Andy Schmid Simone Kesterton zeichnete geduldig (und gegen eine kleine Spende) jedem Interessierten eine Zeichnung in seinen Comic, was von den Fans (und uns) natürlich genutzt wurde.

Sexy Simone (äh, Shira) und Andy (äh, Gucky ) ;-) - (c) Andy Schmid Ich ließ mir eine Shira zeichnen, die Gucky ein Bussi verpasst - eine schöne Zeichnung und eine tolle Erinnerung an diesen Con.
Der Stand der ALLIGATORFARM fand überhaupt rechten Anklang.

 

Der Rest des Programms wurde von Nobby und mir zu Gunsten vieler Gespräche ausgelassen.
Wann hat man schon mal die Gelegenheit, in aller Ruhe mit Eckhard Schwettmann zu plauschen.
So wurde es richtige gemütlich.
Als die Signierstunde anstand, wurde Norbert Reichinger richtig aktiv - er hatte einem jungen Fan aus dem ACD versprochen, dass er Autogrammkarten der anwesenden Autoren mitbrachte, und so war er fleißig am Sammeln.
Schade nur, dass Josef Tratnik und Marc Hillefeld schon früh vom Ort des Geschehens verschwanden.

Was soll man sagen, die Zeit verging wie im Flug.
Der Rest des Programms war sowieso auf ein Publikum zugeschnitten, das wenig mit PERRY RHODAN am Hut hat - die Veranstalter wollte eben den mitgebrachten Partnern und Kindern auch etwas bieten. Prinzipiell keine schlechte Idee.
Doch dank der frühen Anreise waren Nobby und ich auch schon etwas müde; der Hunger meldete sich auch langsam. Daher beschlossen wir, gegen 18:00 Uhr zusammen mit Jürgen Müller (der uns dankenswerterweise Unterkunft bot) den Con zu verlassen.

Fazit:

Es war eine schöne Veranstaltung.
Zwar kam keine richtige Jubliläumsstimmung auf, auch fehlte mir ein kleines Gutserle oder eine Erinnerung an den Con ... nicht mal einen Aufkleber zum 45jährigen Fest gab es.
Dahingehend war es eigentlich kein wirklicher Jubelcon, sollte es anscheinend aber auch nicht sein.
Als Fan hatte man etwas den Eindruck, dass der gesamte Con ein Pflichtveranstaltung war und nicht der Auftakt zu einem Countdown hin zu 50 Jahre Perry Rhodan.
Dass bei einer beschränkten Besucherzahl von 200 bis 250 Personen aber nicht einmal der Hauptsaal voll wird, lässt ein bitteres Bild auf die PR-Szene werfen.
Wird es zum 50jährigen Bestehen der Serie einen Weltcon geben und wird dann dort überhaupt noch jemand hingehen?
Eine berechtigte Frage.
Schaut man sich die Besucherzahlen der vergangenen Weltcons an, kommen da einem Zweifel.
Der Nachwuchs fehlt, und der Versuch des Verlages, mit einem geringen Eintrittspreis und einem abwechslungsreichen Programm Ehepartner und Kinder der Fans mit auf den Con zu bringen, ist sicherlich der richtige Weg.
Trotzdem sollte ein Perry Rhodan-Con auch ein Perry Rhodan-Con bleiben.
Zumindestens für die nächsten Cons dieser Art wünsche ich mir auch mal wieder einen Programmpunkt, in dem es um die aktuelle Handlung der Serie geht und nicht nur immer um die "Nebenprodukte" wie Taschenbücher oder Comics.
Bei aller Liebe zum Merchandising, der Grundstock des "Imperium Rhodanum" ist die Heftromanserie und die kommt derzeit etwas kurz.
Aber genug gemeckert - es war zwar kein Jubelcon - aber eine nette Veranstaltung, die ich gerne besucht habe!

Meinen Dank an die Organisatoren und Veranstalter, sowie alle Beteiligten.

Auf die kommenden Jahre ...

© Andy Schmid, September 2006


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Letztes Update am 03.10.2006