Con-Nachlese von Cattleya
Wie bereitet man sich als Kontakter eines SF & Fantasy-Clubs
auf eine PR-Con vor, wenn man keine Ahnung von PR hat?
Ganz einfach: Man geht einkaufen, kramt Schlafsäcke und anderes
diverses Übernachtungsmaterial aus, schreibt Wegbeschreibungen,
wie man auf den kürzesten Weg in Cattleyas Home kommt und
lädt sich Leute ein, die Ahnung haben.
Vorweg kann ich allerdings sagen, dass mir die (äh ... nein
man sagt ja hier "der") Con auch ohne Insiderwissen nicht
nur Spaß gemacht hat, sondern es für mich am schönsten war,
sehr viele nette Menschen kennenzulernen.
Aber nun mal chronologisch, ich schreibe ja hier für den TCE
und nicht für meine persönliche Chaos-Autoren-Sammlung.
F r e i t a g :
Der Nachtfalke war schon Stunden unterwegs, als ich es mir
auf Gleis 17 des Münchners Hauptbahnhofes bequem machte, um
Selana abzuholen - laut der Anzeige hatte der Zug 60 Minuten
Verspätung und ich meinen Skizzenblock nicht dabei.
Allerdings brauchte ich dies nicht zu bedauern, da mein Handy
klingelte und Selana mir sagte, sie stehe auf Gleis 13 - ich
werde niemals die Mysterien der Deutschen Bahn verstehen...
da wir Frauen allerdings technisch versiert sind und uns ganz
modern verständigen konnten, trafen wir uns einige Minuten
später und fuhren in Cattleyas Home, um zu Mittag zu essen.
Zwischendrin riefen wir den Nachtfalken auf dem Handy an,
wo er denn gerade sei (man kann nie wissen, wo das nächste
Wurmloch auftaucht). Er ließ uns raten: "Es regnet!"
Da der Himmel bewölkt war, lösten wir das Rätsel schnell:
Joe war schon kurz vor dem Ziel und ein paar Minuten später
traf er dann auch schon ein.
Einige Zeit später kümmerte ich mich um das leibliche Wohl
meiner Gäste und gerade als ich den Kaffee ausschenkte, ertönte
die Türklingel und Nobby stand mit Andy vor der Tür. Das nenne
ich Timing!
Irgendwann erinnerten wir uns (nach ein paar Stücken Kuchen
und einigen Tassen Kaffee) dass ja in Garching der Con ist
und fuhren los, um dort unseren Clubtisch aufzubauen.
Galant wie Selana und ich sind, überließen wir es Joe, den
Computer anzukabeln und kümmerten uns mit Nobby um die Wandgestaltung.
Nachdem wir diverse Grafiken angebracht hatten, Zines ausgelegt
und ähnliche anstrengende Tätigkeiten hinter uns gebracht
hatten, bemerkten wir Frauen, dass es ziemlich warm war und
gingen kurz entschlossen Eis essen.
Es war kurz nach neunzehn Uhr, als Joe, Nobby und Andy aus
dem Bürgerhaus kamen und uns mitteilten, dass der Hausmeister
sie der heiligen Hallen des Bürgerhauses verwiesen hatte
(nun ja, der Mann will ja auch mal Feierabend machen).
So nutzten wir dann unsere private Shuttleverbindung von Garching
nach Cattleyas Home (danke Joe !) und machten es uns dort
gemütlich.
Der Wein war kaltgestellt, Brotzeit schnell aufgetischt (wozu
hat Frau einen Replikator) und dann wurde es doch recht spät
- aber es war einfach toll!
S a m s t a g :
Das Erwachen war doch recht früh - früher als mein Wecker
klingelte. Im vorab hatte ich doch die Befürchtung, ob mein
winziges Bad den Kennern von PR ausreichte, aber es gab keine
Beschwerden.
Eine Meisterleistung im Nachhinein gesehen: Fünf Terraner
und ein Badezimmer und keine Rangeleien :-)
Zwischen der Badzimmerplanung und Kaffeekochen fragte ich
schnell mal in die Runde und bekam diese Auskunft: Mohnbrötchen,
Mehrkornbrötchen, ganz einfache Brötchen und machte mich flugs
auf zum Bäcker, um das Gewünschte zu holen. Dafür bekam ich
fünf Sterne für "Gabis Hotel" von Andy.
Kurz vor neun - alle voll mit Backwaren und Kaffee / des Edens
Stärke beginnt normalerweise mit einem guten Frühstück - machten
wir uns wieder nach Garching auf.
Wir Damen nahmen Nobby zwischen uns auf die Rückbank von des
Nachtfalken Shuttle, Andy nahm den Beifahrersitz ein und ohne
Stau (im Gegensatz zum Freitagnachmittag) erreichten wir fast
in Lichtgeschwindigkeit das Bürgerhaus in Garching.
Jetzt könnte ich schreiben: "Es wurde nie langweilig" - aber
wen interessiert diese Wortschöpfung, wenn er nicht dabei
war?
Wir gingen alle um zehn Uhr zur Eröffnung, der Bürgermeister
sprach ein paar Grußworte und natürlich von Garching, denen
wir aufmerksam lauschten. Letztendlich war er der Schirmherr
der Con. Dann gab es weitere Worte und tolle Bilder, wie das
bei Eröffnungen so üblich ist.
Der Höhenpunkt war ein Gespräch via Internet mit Clark Darlton.
Ganz besonders ihm spendeten die Anwesenden sehr viel Applaus.
Danach kam schon Hubert Hänsel auf die Bühne, um von seinem
neuem Leben als Autor zu sprechen - was ganz amüsant war.
Kurz vor elf ging ich dann allerdings zum Clubtisch, da ich
noch andere EdeN erwartete - so kann ich leider zu dem Programmablauf
nichts mehr schreiben.
(Das werden sicher andere tun und ich denke, es gibt im nächsten
Paradise ausführliche Beschreibungen von Joe oder CC
oder ...)
Im Laufe des Tages lernte ich CC, Schalmirane, San-Ny, E-Man
Wall und Larvania persönlich kennen und für mich war dies
das Schönste an der Con. Ich hoffe, wir
sehen uns bald mal wieder!
Nachdem außer mir und Selana sich die anderen an einem
Mittagsmahl labten, verkauften wir dann die ersten Fanzines.
Verdanken hat das die Clubkasse dem unwiderstehlichen Charme
von Selana. Fazit: Mehr Frauen in den TCE ! - aber das ist
natürlich Unsinn. Es ergab sich einfach so :-)
Ich hatte im Laufe des Tages auch noch interessante Gespräche
mit dem ein oder anderen Conbesucher - auch mit einem netten
Menschen des PR Stammtischs Ernst Ellert München und an dieser
Stelle sei von mir noch etwas so ganz beiläufig und mit
voller Absicht erwähnt:
Im Gegensatz zu anderen diversen SF- bzw. Themencons in dem
Genre nahm hier niemand Anstoß, dass ich mich im PR-Universum
nicht auskannte - es gibt ja noch andere Themen, über
die man reden kann, außer PR und dem wahrhaft schönen
Wetter, dass an diesem Tage herrschte.
Die Zeit verlief in Windeseile und am zeitigen Abend bekam
ich plötzlich Hunger - CC war so nett, am Clubtisch zu bleiben
und ich ließ mich einladen (Selana und Joe - wann kommt ihr
wieder zu mir :-)).
Bei dem Essen war ich wieder hin und weg von Nobby's Talent,
mich zum Lachen zu bringen und Andy, der sozusagen als mächtiges
Schutzschild mich vor allen Bösen dieser und anderer Galaxien
bewahrte ("Du mußt das Riesenschnitzel nicht aufessen, Gabi").
Danach nahmen wir am Clubtisch diverse Interviews auf: Zum
Beispiel mit Nobby, das ging ungefähr so
(man will ja professionell sein):
Joe (er bediente das Tonstudio): "Erst mal ein Test ..."
Nobby: "Soundcheck, 1,2,3, Eden …"
Ich: "Hallo, hier ist Cattleya. Ich bin hier am Clubtisch
des TCE und mir gegenüber sitzt Nobert Reichinger... (was
frag ich gleich mal...???)
Nobby machte das im Anschluß natürlich viel professioneller,
nachdem wir vorbeikommende "Prominente" zum Interview baten.
Am Abend gingen wir gemeinsam in den Saal - tolle Idee, dass
hier hinter den vorderen Stuhlreihen Tische aufgestellt waren.
So konnten wir in einer schönen Runde gemeinsam bei kühlen
Getränken Leo Lukas rasanten Kabarettauftritt sehen und danach
den Vortrag von Robert Vogel, welcher uns hinter die Kulissen
von Stargate mitnahm. Dem folgte die Nacht-Spätlese mit Klaus
Frick und Hermann Ritter ...
Das war der Samstag, bleibt noch anzumerken, dass wir kurz
nach Mitternacht wieder Cattleyas Home erreichten und - nein
nicht ausgiebig feierten - sondern schlicht und ergreifend
todmüde ins Bett fielen.
S o n n t a g :
Wenn ich an diesen denke, werde ich zugegebenermaßen ein wenig
traurig. Zwar führten wir noch nette Gespräche mit ebensolchen
Leuten am Clubtisch, besuchten die ein oder andere Veranstaltung
- aber dann verabschiedete sich als erster schon CC. Er hatte
ganze 750 Kilometer Autofahrt noch vor sich und ich stellte
fest, dass so eine Con die schlechte Eigenschaft hat, viel
zu schnell vorbeizugehen.
Alles in allem war es ein Tag des Abschieds. Als letzter verabschiedete
sich Joe von mir - wir waren noch ein wenig bei mir zusammen,
bevor er sich gegen 18.00 Uhr Richtung Norden aufmachte, da
am Nachmittag sich rings um München der Stau austobte.
Am Abend rief ich noch e-mails ab: Andy und Nobby waren schon
gut in Nürnberg angekommen und -
also ehrlich Leute, wenn ihr mich unbedingt zum sentimentalen
Tränenverlust bringen wolltet, ist es Euch echt gelungen.
Danke Ihr vier für diese liebe Überraschung!
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