Garching Con 2003

Con-Nachlese von Cattleya

Wie bereitet man sich als Kontakter eines SF & Fantasy-Clubs auf eine PR-Con vor, wenn man keine Ahnung von PR hat?
Ganz einfach: Man geht einkaufen, kramt Schlafsäcke und anderes diverses Übernachtungsmaterial aus, schreibt Wegbeschreibungen, wie man auf den kürzesten Weg in Cattleyas Home kommt und lädt sich Leute ein, die Ahnung haben.

Vorweg kann ich allerdings sagen, dass mir die (äh ... nein man sagt ja hier "der") Con auch ohne Insiderwissen nicht nur Spaß gemacht hat, sondern es für mich am schönsten war, sehr viele nette Menschen kennenzulernen.

Aber nun mal chronologisch, ich schreibe ja hier für den TCE und nicht für meine persönliche Chaos-Autoren-Sammlung.

F r e i t a g :

Der Nachtfalke war schon Stunden unterwegs, als ich es mir auf Gleis 17 des Münchners Hauptbahnhofes bequem machte, um Selana abzuholen - laut der Anzeige hatte der Zug 60 Minuten Verspätung und ich meinen Skizzenblock nicht dabei.
Allerdings brauchte ich dies nicht zu bedauern, da mein Handy klingelte und Selana mir sagte, sie stehe auf Gleis 13 - ich werde niemals die Mysterien der Deutschen Bahn verstehen...
da wir Frauen allerdings technisch versiert sind und uns ganz modern verständigen konnten, trafen wir uns einige Minuten später und fuhren in Cattleyas Home, um zu Mittag zu essen.

Zwischendrin riefen wir den Nachtfalken auf dem Handy an, wo er denn gerade sei (man kann nie wissen, wo das nächste Wurmloch auftaucht). Er ließ uns raten: "Es regnet!"
Da der Himmel bewölkt war, lösten wir das Rätsel schnell: Joe war schon kurz vor dem Ziel und ein paar Minuten später traf er dann auch schon ein.

Einige Zeit später kümmerte ich mich um das leibliche Wohl meiner Gäste und gerade als ich den Kaffee ausschenkte, ertönte die Türklingel und Nobby stand mit Andy vor der Tür. Das nenne ich Timing!

Irgendwann erinnerten wir uns (nach ein paar Stücken Kuchen und einigen Tassen Kaffee) dass ja in Garching der Con ist und fuhren los, um dort unseren Clubtisch aufzubauen.

Galant wie Selana und ich sind, überließen wir es Joe, den Computer anzukabeln und kümmerten uns mit Nobby um die Wandgestaltung. Nachdem wir diverse Grafiken angebracht hatten, Zines ausgelegt und ähnliche anstrengende Tätigkeiten hinter uns gebracht hatten, bemerkten wir Frauen, dass es ziemlich warm war und gingen kurz entschlossen Eis essen.

Es war kurz nach neunzehn Uhr, als Joe, Nobby und Andy aus dem Bürgerhaus kamen und uns mitteilten, dass der Hausmeister sie der heiligen Hallen des Bürgerhauses verwiesen hatte (nun ja, der Mann will ja auch mal Feierabend machen).
So nutzten wir dann unsere private Shuttleverbindung von Garching nach Cattleyas Home (danke Joe !) und machten es uns dort gemütlich.
Der Wein war kaltgestellt, Brotzeit schnell aufgetischt (wozu hat Frau einen Replikator) und dann wurde es doch recht spät - aber es war einfach toll!

S a m s t a g :

Das Erwachen war doch recht früh - früher als mein Wecker klingelte. Im vorab hatte ich doch die Befürchtung, ob mein winziges Bad den Kennern von PR ausreichte, aber es gab keine Beschwerden.
Eine Meisterleistung im Nachhinein gesehen: Fünf Terraner und ein Badezimmer und keine Rangeleien :-)
Zwischen der Badzimmerplanung und Kaffeekochen fragte ich schnell mal in die Runde und bekam diese Auskunft: Mohnbrötchen, Mehrkornbrötchen, ganz einfache Brötchen und machte mich flugs auf zum Bäcker, um das Gewünschte zu holen. Dafür bekam ich fünf Sterne für "Gabis Hotel" von Andy.

Kurz vor neun - alle voll mit Backwaren und Kaffee / des Edens Stärke beginnt normalerweise mit einem guten Frühstück - machten wir uns wieder nach Garching auf.
Wir Damen nahmen Nobby zwischen uns auf die Rückbank von des Nachtfalken Shuttle, Andy nahm den Beifahrersitz ein und ohne Stau (im Gegensatz zum Freitagnachmittag) erreichten wir fast in Lichtgeschwindigkeit das Bürgerhaus in Garching.

Jetzt könnte ich schreiben: "Es wurde nie langweilig" - aber wen interessiert diese Wortschöpfung, wenn er nicht dabei war?

Wir gingen alle um zehn Uhr zur Eröffnung, der Bürgermeister sprach ein paar Grußworte und natürlich von Garching, denen wir aufmerksam lauschten. Letztendlich war er der Schirmherr der Con. Dann gab es weitere Worte und tolle Bilder, wie das bei Eröffnungen so üblich ist.
Der Höhenpunkt war ein Gespräch via Internet mit Clark Darlton. Ganz besonders ihm spendeten die Anwesenden sehr viel Applaus.

Danach kam schon Hubert Hänsel auf die Bühne, um von seinem neuem Leben als Autor zu sprechen - was ganz amüsant war. Kurz vor elf ging ich dann allerdings zum Clubtisch, da ich noch andere EdeN erwartete - so kann ich leider zu dem Programmablauf nichts mehr schreiben.
(Das werden sicher andere tun und ich denke, es gibt im nächsten Paradise ausführliche Beschreibungen von Joe oder CC oder ...)

Im Laufe des Tages lernte ich CC, Schalmirane, San-Ny, E-Man Wall und Larvania persönlich kennen und für mich war dies das Schönste an der Con. Ich hoffe, wir sehen uns bald mal wieder!

Nachdem außer mir und Selana sich die anderen an einem Mittagsmahl labten, verkauften wir dann die ersten Fanzines. Verdanken hat das die Clubkasse dem unwiderstehlichen Charme von Selana. Fazit: Mehr Frauen in den TCE ! - aber das ist natürlich Unsinn. Es ergab sich einfach so :-)

Ich hatte im Laufe des Tages auch noch interessante Gespräche mit dem ein oder anderen Conbesucher - auch mit einem netten Menschen des PR Stammtischs Ernst Ellert München und an dieser Stelle sei von mir noch etwas so ganz beiläufig und mit voller Absicht erwähnt:
Im Gegensatz zu anderen diversen SF- bzw. Themencons in dem Genre nahm hier niemand Anstoß, dass ich mich im PR-Universum nicht auskannte - es gibt ja noch andere Themen, über die man reden kann, außer PR und dem wahrhaft schönen Wetter, dass an diesem Tage herrschte.

Die Zeit verlief in Windeseile und am zeitigen Abend bekam ich plötzlich Hunger - CC war so nett, am Clubtisch zu bleiben und ich ließ mich einladen (Selana und Joe - wann kommt ihr wieder zu mir :-)).
Bei dem Essen war ich wieder hin und weg von Nobby's Talent, mich zum Lachen zu bringen und Andy, der sozusagen als mächtiges Schutzschild mich vor allen Bösen dieser und anderer Galaxien bewahrte ("Du mußt das Riesenschnitzel nicht aufessen, Gabi").

Danach nahmen wir am Clubtisch diverse Interviews auf: Zum Beispiel mit Nobby, das ging ungefähr so
(man will ja professionell sein):

Joe (er bediente das Tonstudio): "Erst mal ein Test ..."

Nobby: "Soundcheck, 1,2,3, Eden …"

Ich: "Hallo, hier ist Cattleya. Ich bin hier am Clubtisch des TCE und mir gegenüber sitzt Nobert Reichinger... (was frag ich gleich mal...???)

Nobby machte das im Anschluß natürlich viel professioneller, nachdem wir vorbeikommende "Prominente" zum Interview baten.

Am Abend gingen wir gemeinsam in den Saal - tolle Idee, dass hier hinter den vorderen Stuhlreihen Tische aufgestellt waren. So konnten wir in einer schönen Runde gemeinsam bei kühlen Getränken Leo Lukas rasanten Kabarettauftritt sehen und danach den Vortrag von Robert Vogel, welcher uns hinter die Kulissen von Stargate mitnahm. Dem folgte die Nacht-Spätlese mit Klaus Frick und Hermann Ritter ...

Das war der Samstag, bleibt noch anzumerken, dass wir kurz nach Mitternacht wieder Cattleyas Home erreichten und - nein nicht ausgiebig feierten - sondern schlicht und ergreifend todmüde ins Bett fielen.


S o n n t a g :


Wenn ich an diesen denke, werde ich zugegebenermaßen ein wenig traurig. Zwar führten wir noch nette Gespräche mit ebensolchen Leuten am Clubtisch, besuchten die ein oder andere Veranstaltung - aber dann verabschiedete sich als erster schon CC. Er hatte ganze 750 Kilometer Autofahrt noch vor sich und ich stellte fest, dass so eine Con die schlechte Eigenschaft hat, viel zu schnell vorbeizugehen.

Alles in allem war es ein Tag des Abschieds. Als letzter verabschiedete sich Joe von mir - wir waren noch ein wenig bei mir zusammen, bevor er sich gegen 18.00 Uhr Richtung Norden aufmachte, da am Nachmittag sich rings um München der Stau austobte.

Am Abend rief ich noch e-mails ab: Andy und Nobby waren schon gut in Nürnberg angekommen und -

also ehrlich Leute, wenn ihr mich unbedingt zum sentimentalen Tränenverlust bringen wolltet, ist es Euch echt gelungen. Danke Ihr vier für diese liebe Überraschung!



Letztes Update dieser Seite : 23.06.2003