Kontor

Bücher sind Schiffe, welche die weiten Meere der Zeit durcheilen. (Francis Bacon)

[06] Im Zeichen des Halbmonds

Herr der Meere Nr. 6

K.H. Scheer (Pierre de Chalon)

1. Ausgabe der überarbeitete Neuauflage
Originalausgabe: Leihbuch, Balowa Verlag, 1957
Herausgeber: Kurt Kobler
Titelbild: Norbert Schneider
Redaktion: TCE
Durchsicht und Bearbeitung des Textes: Michael Thiesen
Kartenmaterial und Innenillustrationen: Willi Diwo
Scan des Originaltextes: Hans-Peter Kögler
Druck: Schaltungsdienst Lange OHG, Berlin
Umfang: 122 Seiten
Preis: 10 EUR
© Terranischer Club EdeN, März 2011

Inhalt:

Der Kurier des Sonnenkönigs erhält die Anweisung, zwecks weiterer Verhandlungen mit dem Bey von Algier den Mittelmeerhafen Marseille anzulaufen. Reinhard Gonder entschließt sich, mit der MARIA STUART die Straße von Gibraltar zu durchbrechen – am hellen Tage! Seine Besatzung leidet unter Wassernot. Die Fässer müssen gefüllt werden.
Gonder schafft das Unmögliche. Er passiert die Meerenge unter schweren Gefechten, erreicht an der afrikanischen Küste eine namenlose Bucht und findet dort einen Gegner, mit dem er nicht mehr gerechnet hatte.
Abd el Farar, Wesir des Beys, greift warnungslos an. Die Schätze an Bord des Dreideckers sind zu verlockend.

Preis: 10,00 €

Beschreibung

Diese in den 50er Jahren noch sehr verbreitete Gattung der Literatur handelte meist von kühnen Piraten, die mit ihren Schiffen die tollsten Abenteuer erlebten. Gedruckt wurden diese Abenteuer in verschiedenen Leihbuch-Verlagen, die damals ihre Blütezeit erlebten.

KHS hatte bereits 1953 in einer ersten Leihbuch-Piratenserie Erfahrungen in dieser Art der Unterhaltungsliteratur gesammelt und setzte sie nun in einer eigenen Romanreihe um.
Anders als bei »König der Meere« (erschienen im Reihenbuch Verlag) war bei der »Heer der Meere«-Serie des BALOWA VERLAGS das Pseudonym kein Verlags-, sondern ein Autoren-Pseudonym, unter dem nur Scheer selbst schrieb.

Die ersten sechs »Herr der Meere«-Romane erschienen von 1983-85 als Jugendbücher beim ENGELBERT VERLAG in einer von seiner Frau Heidrun Scheer leicht überarbeiteten Neuauflage.

Für diese Neuauflage der HERR DER MEERE-Serie bekamen wir zunächst von Frau Scheer die Erlaubnis für den Nachdruck der ENGELBERT-Jugendbuch-Ausgabe. Kleinere Fehler, die sich in diese Ausgaben offensichtlich eingeschlichen haben, sind von uns ausgebessert.

Jetzt im Jahr 2009 setzt die MARIA STUART also nochmals die Segel, und Scheers tollkühne Piraten sind bereit, sich den Lesern des neuen Jahrtausends zu stellen.
Dem Science-Fiction Club »Terranischer Club EdeN« (TCE) ist dank der sehr großzügigen Geste von Frau Heidrun Scheer die Ehre und die Möglichkeit zuteil geworden, sogar die komplette »Herr der Meere«-Reihe neu herauszugeben, also auch die restlichen Bände 7-9.
Scheer wollte seine Leser mitnehmen. Wer bereit war, ihm zu folgen, war bald gefangen von seiner erzählerischen Dynamik und den kraftvollen Beschreibungen.

Und so möchte ich Euch bitten, mit an Bord zu kommen – auf eine Reise in eine Zeit, in der Männer noch aus Eisen und Schiffe noch aus Holz waren.

Kurt Kobler, Mai 2009
[Aus dem Vorwort des ersten Buches dieser Neuauflage]


Das TCE-Mitglied Martin Marheineke hat sich das ehrgeizige Projekt vorgenommen, die „Herr-der-Meere“-Serie fortzuführen, da am Ende von Band 9 Fragen offen blieben.
Der Titel ist „Geheimauftrag MARIA STUART“.


Leseprobe:

Weit südlich rauschte in diesen Augenblicken ein gewaltiges Schiff durch die Fluten des Atlantischen Ozeans. Der Dreidecker lag hart am Wind, um seinen nördlichen Kurs halten zu können. Auf dem Hüttendeck stand ein junger Mann, der sorgenschwer nach Norden sah, wo der südlichste Zipfel der portugiesischen Küste nun bald auftauchen musste. Reinhardt Gonder hatte genug! Er wollte so schnell wie möglich einen französischen Hafen anlaufen.
Weder er noch Ferois ahnten, dass sie sich auf gegenläufigen Kursen näher-ten. Allerdings war der Franzose dem Brandenburger um einen Schachzug vo-raus, denn ihm war bekannt, dass wenigstens zwanzig schwere Einheiten der spanischen Flotte den Weg nach Norden versperrten.
An Bord eines dieser Schiffe hielt sich ein Mann auf, der über den Plan der Franzosen informiert war und außerdem wusste, dass die HERCULE nicht mehr existierte, denn er hatte sie versenkt. Durch einen Sonderkurier aus Ma-drid hatte er von dem französischen Vorhaben erfahren, das man gerade noch hatte vereiteln können. In Madrid war man sehr wachsam geworden, denn die Gefahr schien noch nicht restlos gebannt. Niemand wagte zu beurteilen, wie der Bey von Algier reagieren würde, wenn es die Franzosen verstanden, ihn über die Fälschung aufzuklären. Vielleicht fiel er dann doch noch in Spanisch-Marokko ein.
Trotz dieser ohnehin schwierigen Konstellation wollte der spanische Flot-tenchef noch eine wichtige Aufgabe erledigen. Er wusste, dass südlich von sei-nem derzeitigen Standort ein Schiff des wildverwegenen Piraten stehen muss-te, auf dem sich die den Spaniern geraubten Schätze befanden. Der Admiral war fest entschlossen, Gonder diese Beute wieder abzunehmen. Das Gold und die Edelsteine mussten unbedingt nach Spanien kommen, damit man gegen den eroberungssüchtigen Sonnenkönig endlich etwas unternehmen konnte.

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