Teil VI


KÖNIG DER MEERE

Piratenserie

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K.H. Scheer
als
Diego el Santo

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Band 6

"Die Fregatte des Königs"

Cover "Glocke des Todes - (c) Bild: Norbert Schneider, Layout: Joe Kutzner

HINWEIS: Mit dem hiermit vorliegenden Band »Die Fregatte des Königs« der »König der Meere«-Serie, dem letzten von K.H. Scheer geschriebenen, endet leider die Zeitreise des TCE in die Ära der Piraten-Leihbücher. In der Originalserie ist der Roman als Band 6 erschienen. Wir haben uns entschieden, die Originalnummerierung beizubehalten, d. h., die vierbändige TCE-Neuauflage der »König der Meere«-Serie hat die Nummerierung  #1/  #2 /  #3 /  #6 bekommen.

Die Eckdaten des Buches:

König der Meere - Band 6:
Diego el Santo: Die Fregatte des Königs

1. Ausgabe der überarbeiteten Neuauflage
Originalausgabe: Leihbuch, Balowa Verlag, 1953
Herausgeber: Kurt Kobler
Titelbild: Norbert Schneider
Redaktion: Joe Kutzner
Durchsicht und Bearbeitung des Textes: Michael Thiesen
Seekarte: Willi Diwo
Scan des Originaltextes: Hans-Peter Kögler
Druck: Schaltungsdienst Lange OHG, Berlin
Umfang: 158 Seiten
Preis: 10 EUR zzgl. Versandkosten

Terranischer Club EdeN, November 2014

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Inhalt (Originaler Leihbuchtext aus "Glocke des Todes, KdM-3):

Robert Tagmann, der Kommandant des viermastigen SEEKÖENIG hatte das britische Westindiengeschwader zum Rückzug gezwungen und bleibt unbesiegt der Herr der Karibensee.
Seine Majestät, Karl II, von England, beordert eine Flottille – fünf Zweideck-Fregatten und die neuesten Segler – nach Westindien. Die drei neuerbauten Segler sind schwerbewaffnete, für ihre Größe einzigartig schnelle Fahrzeuge. Befehlshaber dieses von Karl II entsandten Geschwaders  ist Sie Admiral Turner, der „Lächelnde“, wie er genannt wird,

Turner, ein Offiier, der wegen seines noblen Kampfgeistes und seiner überragenden strategischen Fähigkeiten berühmt ist, hat bisher selbst aussichtslos erscheinende Aufgaben mit größtem Erfolg gelöst, so wird er auch mit jenem berüchtigten Robert Tagmann auf dem riesigen Viermastsegler fertig werden.

Ist Robert Tagmann auf den Angriff eines derartig starken Geschwaders vorbereitet?
Nein, der bisher stets siegreiche Kapitän tappt ahnungslos in eine geschickt gestellte Falle!
Die Lage wird geradezu aussichtslos, als der blonde, hünenhafte Kapitän erfährt, dass eines der ihn angreifenden Schiffe Eliza Thurk, seine Braut an Bord hat.
Im Kampf gegen Flibustier und Piraten gibt es kein Pardon, also ist es kein Wunder, wenn Tagmann alle Mittel anwendet, um seine Freiheit und sein Leben zu behalten.

Robert Tagman, der Kommandant des sagenumwobenen SEEKÖNIG, gehört zu den hervorragendsten Persönlichkeiten, die sich durch Tapferkeit und Klugheit eine Machtstellung erkämpften, bis sie gleich Königen geachtet und respektiert wurden. Mache dieser Freibeuterfürsten hielten ihre Stellung nur kurze Zeit, Tagman hingegen behauptete seine Macht durch seine kaltblütige Umsicht und durch sein einzigartig bewaffnetes Schiff über lange Jahre.
Viele Abenteuer erlebte er und seine Gefolgsleute – die Schlacht gehen das große englische Geschwader unter Admiral Turner jedoch ist eine der spannendsten und gefährlichsten Bewährungsproben der todesmutigen Männer des Königs der Meere!


Leseprobe:

»Verdammt sei meine Seele!«, fluchte Kapitän Coley und stieß das Fernrohr in den Lederbehälter zurück. »Das Teufelsschiff folgt uns, ich habe es ja gleich gewusst.«
Die fünfzig verwahrlosten Burschen an Bord der LONDON BEAUTY sahen mit entsetzt aufgerissenen Augen zu dem mächtigen, rasch aufkommenden SEEKÖNIG hinüber. Scheue Blicke trafen den Kapitän, der zum dritten Mal an seine langrohrige Kanone sprang.
Doch kaum hatte er die Drehbasse herumgewirbelt, als er unter den aufgellenden Angstschreien seiner Männer zusammenzuckte.
Einige Gestalten stürzten in panischer Flucht an ihm vorüber, und ehe er noch erkannt hatte, was eigentlich geschehen war, heulte und orgelte es in der Luft heran, als ritte ihm der Satan persönlich entgegen.
»Das sind die feurigen Todeskugeln des Teufelskapitäns«, heulte der rothaarige Deserteur und warf sich hinter dem starken Großmast in Deckung.
Da, das Heulen wurde tiefer und dunkler, und im gleichen Augenblick krachte, knirschte und barst es auch schon hoch in der Takelage über dem Mitteldeck.
Erschreckt sah Coley nach oben, wo die oberste Stenge des Großmastes, die Bramstenge, dicht über dem Ende der Großmarsstenge zerschmettert worden war.
Es ging alles rasend schnell. Ehe der plötzlich nüchtern gewordene Kapitän einen Fluch brüllen konnte, gaben die starken Taue des stehenden Gutes nach. Laut krachend barsten zwei der armstarken Pardunen, die der Bramstenge Halt nach beiden Seiten und nach achtern verliehen.
Wieder krachte es. Langsam kippte der obere Teil des Großmastes unter dem gewaltigen Zug des prall stehenden Großbramsegels nach Steuerbord über.
Entsetzensschreie hallten über die See, schwer krängte der hochbordige Dreimaster unter dem einseitigen Zug nach Steuerbord, und dann stürzte der ganze Großtopp polternd, donnernd und dröhnend auf das Mitteldeck herab, wobei die starke Stenge noch die Großmarsrah mitsamt der Leinwand herabriss.
Das Schiff zitterte in allen Fugen, als die Holzmassen mit dumpfem Donner auf Deck stürzten und von dort aus langsam zusammen mit der zerschmetterten Steuerbordreling über Bord gingen.
Jetzt schwammen auf der rechten Seite des geschorenen Dreimasters gewaltige Trümmerstücke, die noch durch unzählige Taue mit der Takelage zusammenhingen.
Sofort verlor die LONDON BEAUTY alle Fahrt. Vollkommen manövrierunfähig rollte sie in dem leichtgehenden Wasser, indessen der mächtige SEEKÖNIG mit vierzehn Knoten Fahrt aufkam.
Die siebenhundert Piraten an Bord heulten vor Freude. Anerkennend winkten sie zu dem missgestalteten Meisterkanonier Jean Ruser hinauf, der wie ein urweltliches Ungeheuer vorn auf der wuchtigen Drehlafette zwischen den beiden Rohren der gigantischen Zwillingskanone hockte.
Diesmal hatte das Doppelgeschütz keine der 35,5 Zentimeter starken Granaten ausgespien, da von der die ganze Takelage des Briten zerfetzt worden wäre. Die von einem dicken Bleimantel umhüllte Eisenkugel hatte schon genügt, um den flüchtenden Segler für einige Zeit lahmzulegen. Mühelos hatte die acht Seemeilen weit reichende Riesenkanone die Distanz überbrückt, und das starke Geschoss schlug genau dort ein, wo es Ruser hinhaben wollte.
»Sehr gut, Jean«, brüllte Tagman erregt nach vorn, und seine hellen Augen begannen zu blitzen. »Wo sind die Batterieoffiziere?«
Die drei Männer standen schon vor ihm. Zitternd vor verhaltener Erregung erwarteten sie die Befehle.
»Bardeau, du sorgst mit den zwanzig Backbordkanonen deines Decks dafür, dass die Geschütze auf dem Achterdeck des Briten zerstört werden. Du, Louis, nimmst mit deinen zwanzig Backbordgeschützen die Feuerspucker auf der Back des Engländers unter Feuer und du, Holin, sorgst mir dafür, dass die große Langrohrkanone auf dem Mitteldeck zu Trümmern zerschlagen wird. Alles klar? Ab mit euch, und macht eure Sache gut! Wir begeben uns nicht eher in den Feuerbereich der Feindgeschütze, bis sie restlos erledigt sind.«
Während Guide Ricard den gewaltigen Viermaster um einige Grad nach Steuerbord abfallen ließ, tauchten die drohenden Schlünde von sechzig schweren Kanonen in den sehr großen Stückpforten der linken Schiffsseite auf. Mühelos vermochten die Stückmeister, die tonnenschweren, fünf Meter langen Rohre mit den rotlackierten Mündungswulsten zu bewegen, denn jeder der Fünfzigpfünder ruhte auf einer Drehlafette dicht vor der Stückpforte.
»Kommandogänger«, brüllte Tagman laut einem kleinen Burschen am Niedergang zu den Batteriedecks zu, »richte den Geschützmeistern aus, sie dürften auf keinen Fall den Rumpf des Seglers unterhalb der Reling zerschießen. Auch die Takelage ist möglichst zu schonen, wir brauchen das Schiff noch!«

Als auf der nur noch eine Meile entfernten LONDON BEAUTY angstheulende Menschen überhastet versuchten, die zahlreichen Taue zu kappen, um die Trümmer von dem Schiff zu lösen, zuckte es plötzlich unter den aufgezogenen Stückpforten des SEEKÖNIGS grellweiß auf, und im nächsten Augenblick legten sich schwere, kohlschwarze Pulverqualmschwaden vor die Backbordwandung.
Es donnerte und dröhnte, als wären hundert Gewitter auf einmal ausgebrochen. Schwer krängte der mächtige SEEKÖNIG nach Feuerlee. Heulend und grell pfeifend schossen die zwanzig Eisenklötze aus den Rohren des obersten Batteriedecks über das Wasser.
Ehe die verzweifelt arbeitenden Briten recht erkannten, was sich ihnen da erneut näherte, schlug es auf dem Achterdeck des Dreimasters berstend ein. Furchtbare Schmerzensschreie gellten auf. Schwere Bronzekanonen wurden von den mit ungeheurer Wucht aufschlagenden Eisenkugeln zu Bruchstücken zerschmettert. Ganze Schauer von Holzsplittern aller Größen zischten durch die Luft und bohrten sich in die ungeschützt auf dem Mitteldeck stehenden Seeleute.
Kapitän Coley brüllte wild auf; seine entzündeten Augen drohten aus den Höhlen zu treten. Unter dem Aufprall der zwanzig fünfzigpfündigen Kugeln stürzte er auf die Planken nieder.
Um ihn herrschte ein einziges Chaos; die zehn Kanonen auf dem Achterdeck waren verschwunden und mit ihnen große Teile der Reling und des Hüttenaufbaus.
Coley sollte nicht mehr zum Überlegen kommen!
Er hatte sich noch nicht wieder aufgerichtet, da donnerte es erneut heran, und diesmal sch1ugen die zwanzig Kugeln des zweiten Batteriedecks die zehn Kanonen des Vorschiffes zusammen.
Die LONDON BEAUTY schüttelte sich unter dem gewaltigen Aufprall der Geschosse wie ein wildes Pferd. Die Piraten schossen unwahrscheinlich genau mit ihren schweren Kanonen.
Knapp über die Decks des Kauffahrers hinwegrasend, zerschmetterten die Eisenkugeln alles, was sich ihnen in den Weg stellte und rissen es hinab in die aufschäumende See.
Als die zwanzig Kanonen des untersten Decks zu sprechen begannen, war der mächtige Viermaster nur noch dreihundert Meter von dem bewegungsunfähigen Dreimaster entfernt.


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Letztes Update am 06.12.2014